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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0018
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18

Hans Kinzl:

geologischen Karte 1: 75000 verzeichnet. Ihre Deutung als Decken-
schotter (vgl. auch Verhandlungen der Geol. Reichsanstalt 1908,
S. 343ff.) ist freilich unrichtig.
Ein besonders mächtiges Schotterlager in 360 m Höhe trägt
das Hochfeld nördlich von Mauthausen, noch etwas höher liegen die
Schotter bei P. 373 nördlich von Lanzendorf. In allen diesen und
weiteren, hier nicht angeführten Fällen handelt es sich um Quarz-
schotter.
Ein ganz anderes Aussehen haben die Schotter bei Büsenberg
westlich von Schwertberg in 290 m Höhe.
Unter einer verlehmten Lößdecke liegen hier Donauschotter mit
zahlreichen alpinen Gerollen aus Kalk und Hornblendeschiefer. Erst
diese tiefgelegenen Schotter entsprechen dem Deckenschotter, den
wir auch auf dem rechten Ufer der Donau östlich der Enns in etwa
300 m Höhe antreffen.
Beziehen wir die verschiedenen Schotter auf einen Donauspiegel
von 240 m Flöhe, so ergeben sich folgende Höhen:
absolute relative
Flöhe in m
Deckenschotter östlich der Enns und bei

Büsenberg.
290—300
50—60
Schotter von Doppel, Winden und Lanzen-
berg.
340
100
Schotter des Flochfeldes und nördlich von
Lanzendorf.
360—370
120—130
Schotter auf den Flöhen südlich oberhalb
des Beckens von Aistbergthal ....
380—400
140—160
Über dem Niveau des Deckenschotters
liegen also
am Südrand

der Böhmischen Masse noch mehrere ältere Schotterterrassen, die in
ihrer relativen Höhenlage zum Teil eine auffallende Übereinstimmung
mit den pliozänen Talniveaus des Wiener Beckens aufweisen. So ent-
sprechen besonders die Schotter von Doppel und Winden den weiten
Aufschüttungsflächen der Laaerbergterrasse (relativeHöhe 90—115 m).
Die hochgelegenen Schotter am Massivrand scheinen den aus-
gedehnten Quarzschotterplatten der pontischen Aufschüttungen im
niederösterreichischen Weinviertel oder den mächtigen ITausruck-
schottern im oberösterreichischen Vorland zu entsprechen. Ich
möchte sie daher ebenfalls wie diese als unterpliozän
bezeichnen.
 
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