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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0003
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Einleitung.
Die geographische und vor allem die geomorphologische Unter-
suchung des oberösterreichischen Mühlviertels ist noch sehr im Rück-
stand. Allzusehr lenkten die nahen Alpen mit ihrer ungeheuren
Fülle fesselnder Fragen den Blick auf sich und zogen die wissenschaft-
lichen Arbeitskräfte von dem anscheinend eintönigen und uninter-
essanten Granithochland nördlich der Donau ab. Und doch harren
hier der wissenschaftlichen Aufgaben gerade genug der Lösung. Nur
liegen sie vielleicht in dem wald- und schluchtenreichen und daher
oft unübersichtlichen Gelände weniger offen zutage und belohnen
die aufgewandte Mühe mit bescheideneren Ergebnissen, wie ja auch
die gewiß nicht geringen landschaftlichen Reize des Mühlviertels
sich nicht jedem sofort erschließen.
Die folgenden Ausführungen sind die Frucht zahlreicher Wan-
derungen, die den Verfasser im Anschluß an noch unveröffentlichte
Untersuchungen im oberösterreichischen Donautal während der
letzten Jahre zu wiederholten Malen in das Mühlviertel und nach
Südböhmen geführt haben. Sie befassen sich nur mit der Feldaist-
senke und den angrenzenden Teilen Südböhmens, ohne aber auch
hier alle morphologischen Probleme auf rollen zu wollen.
Das Untersuchungsgebiet ist in der Hauptsache auf den Blättern
Steyregg 4653, Freistadt 4553 und Budweis 4453 der österreichischen
Spezialkarte 1:75000 dargestellt. Ihnen sind auch die meisten
Ortsbezeichnungen entnommen. Die für das böhmische Gebiet neu
ausgegebenen Blätter dieses Kartenwerkes weisen jetzt durchaus-
tschechische Bezeichnungen und Schreibweise auf. Für das ganze
Gelände konnte auch die Originalaufnahme 1: 25000 herangezogen
werden, auf die sich, soweit die Spezialkarte dafür nicht ausreichte,,
auch verschiedene Ortsangaben beziehen.
Begehungen in einem Gebiete, das von einer Staatsgrenze mitten
durchschnitten wird, verlangen in deren Nähe natürlich eine ge-
wisse Zurückhaltung. Vor allem kann man hier nicht so frei durch
das Gelände streifen, wie das sonst im Frühling oder Spätherbst,
den Zeiten meiner Wanderungen, möglich ist, wo man durch die
Kulturen nicht behindert ist. Ich habe aber im übrigen nie irgend-

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