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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0031
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Flußgeschichtl. u. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 31
die höchsten Erhebungen der benachbarten Landschaft
liegen. Vielmehr bestehthierwahrscheinlich eine ursäch-
liche Beziehung in der Weise, daß die Hebungen durch
die Erosion der Flüsse erst ausgelöst wurden, wenn deren
Talkerben sehn eine gewisse Tiefe erreicht hatten.
Auf die Beeinflussung der Tektonik durch Flußkerben hat
erstmals schon 0. Ampferer (Über einige Beziehungen zwischen
Tektonik und Morphologie. Zeitschr. für Geomorphologie I, 1925/26,
S. 96) in einer an Anregungen überreichen Abhandlung am Beispiel
des Schweizer Jura hingewiesen. Seine Gedankengänge finden sich
nun auch im Granithochlande der Böhmischen Masse bestätigt.
Freilich wird man der Flußerosion nur die Rolle eines auslösen-
den Moments bei schon bestehenden Spannungen in der Erdkruste
zubilligen dürfen. Sonst müßten ja überall bei den tiefen Kerb-
tälern des Mühlviertels solche nachträgliche Hebungen eingetreten
sein, was aber nicht der Fall ist.
C. Das Maltscligebief.
Die Verbreitung der alten Flußablagerungen in der Feldaistsenke
hat uns nach NW gewiesen und bis in die nächste Nähe der Moldau
geführt. Im Großen betrachtet, setzt sich aber die Feldaistsenke
nicht entlang der Moldau fort, sondern findet ihr Gegenstück in
Südböhmen in der Maitsclifurehe, die im N gegen das Budweiser
Becken ausmündet. Es lag nahe, zwischen dem nördlichen und
südlichen Teil der langgestreckten Zone tieferen Landes, die das
Donaugebiet mit der südböhmischen Beckenlandschaft verbindet,
auch genetische Zusammenhänge zu vermuten. Wenn dies auch
in Wirklichkeit nicht der Fall ist, so verlangte doch eine Unter-
suchung der Feldaistsenke gebieterisch nach einer Erweiterung
gegen N. Nm in Kürze soll auf die dabei gewonnenen Beobachtungen
eingegangen werden. Ich gebe auch hier zunächst wieder eine Über-
sicht über die Verbreitung alter Schotter.

1. Die alten Schotter im Maltschgebiet.
Den Oberlauf der Maltsch, der auf eine lange Strecke die Staats-
grenze bildet, habe ich aus begreiflichen Gründen nicht genauer
untersuchen können. Aber schon um Unterhaid treten große Schotter-
lager auf. Hier scheint gleich südlich des Ortes an der Straßengabe-
 
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