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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0035
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Flußgeschichtl. u. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 35
gange an der Entwicklung der Landschaft starken Anteil
genommen haben.
In der Verteilung der Schotter im Maltschgebiet besteht eben-
falls ein erheblicher Unterschied gegenüber der Feldaistsenke: hier
eine streng streifenförmige Anordnung, dort jedoch nördlich des
Kaplitzer Beckens eine Ausbreitung der Schotterreste über eine weite
Fläche. Anscheinend war die ganze 550-m-Fläche von einer mäch-
tigen Schotterdecke verhüllt, als deren Reste nur die schon ange-
führten Kieslager erhalten geblieben sind. Die Schotter von Zalt-
schitz und Mirkowitz, bei Mojne und Breitenstein wird man kaum
als Ablagerungen der kleinen örtlichen Bäche auf fassen können.
Anders ist die Anordnung südlich des Kaplitzer Beckens, wo sie der
Maltsch mit regelmäßigem Gefälle gegen N zu folgen. Für eine
einstmals höher hinaufreichende allgemein verbreitete Zuschüttung
bestehen in diesem Gebiete keinerlei Anhaltspunkte. Die Schotter
entsprechen hier einem alten Maltschlauf.
FI. Reininger hält die Schotter wie die anderen Ablagerungen
des Budweiser Beckens für mittelmiozän (a. a. 0. S. 510), ohne
allerdings hierfür zwingende Beweise geben zu können. Die obersten
Horizonte sind aber wohl auch hier pliozän.
Näher auf die Verhältnisse im Maltschgebiet einzugehen, ver-
bietet sich hier, weil das nur im Zusammenhang mit einer Betrachtung
des Budweiser Beckens geschehen könnte. Dazu stehen mir aber
neue Beobachtungen nicht in ausreichendem Maße zu Gebote. Es
kam mir auch nur darauf an zu zeigen, daß das Maltschgebiet eine
ganz selbständige Entwicklung durchgemacht hat und in keinerlei
Verbindung mit der Feldaistsenke stand. Beide waren, soweit wir
überhaupt die Geschichte der Landschaft erkennen können, immer
durch eine Wasserscheide voneinander getrennt.
D. Das Becken- und Schollenland am Südausgang
der Feldaisfsenke.
Ganz andere Probleme führt uns der Südausgang der Feldaist-
senke vor Augen. Hier bietet sich ein überaus fesselnder Einblick in
den Werdegang der Landschaft am Südrand der Böhmischen Masse.
Auf dem engen Raum, der sich ziemlich genau mit dem Blatt
4653/3 der Originalaufnahme 1 : 25000 deckt, erstreckt sich hier
ein Gebiet, das an morphologischer Eigenart nicht so leicht wieder
seinesgleichen, findet (vgl. Tafel I).
 
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