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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0039
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Flußgeschichtl. u. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 39
die größere Granitgerölle bis über Faustgroße enthalten. Mehrere
Sandgruben liegen auch weiter östlich beim Lettner, besonders auch
im Walde südlich gegenüber diesem Bauernhaus.
Diese nicht ausgeräumten Sandmassen von Stranzberg zerlegen
die tektonisch einheitliche Kettenbachsenke in zwei hydrographisch
getrennte Teile.
Gegen NW schließt sich zunächst die beckenartige Weitung bei
der Pfannlmühle (auf der Karte Knittlmühle) an. Weiter gegen
Prägarten zu verengt sich die Senke zu einem schmalen Graben,
der aber ebenfalls von Tertiärsanden erfüllt ist. Besonders in der
kleinen Erweiterung östlich von Prägarten sind die Sande in großem
Umfange erhalten. Ein großer Aufschluß liegt namentlich genau
östlich vom Nordausgang Prägartens. Im obersten Teil des dortigen
Quelltrichters kommt aber wieder der Granit zum Vorschein. Das
nördlichste Vorkommen mariner Tertiärablagerungen stellen meines
Wissens die Sandlager nördlich von Prägarten dar, an der Stelle,
wo die Straße nach Kefermarkt die Eisenbahn überschreitet. Wie
bei Stranzberg führen auch hier die feinkörnigen weißen Sande
grobkörnige Zwischenschichten, in denen die einzelnen Quarzkörner
Flaselnußgröße erreichen; daneben finden sich größere Granitgerölle
bis zu Hühnereigröße, die aber durchaus stark verwittert sind. Der
Bahneinschnitt beim Wächterhaus Nr. 679 ist in den Sanden angelegt.
Auch auf dem Boden von Prägarten selbst, schon außerhalb
der Kettenbachsenke, waren bei Bauarbeiten gelegentlich Sande
aufgedeckt. Vermutlich reichen die tertiären Ablagerungen auch
noch ein Stück unter den jetzigen Boden der Kettenbachsenke hinab.
An zwei Stellen ist es bei der Wiederausräumung der Senke zu
kleinen epigenetischen Durchbrüchen gekommen. Der eine liegt
nordwestlich der Pfannlmühle, wo von N her ein kleiner Granit-
sporn vorspringt, der vom Bach durchschnitten wird. Etwas größer
ist der Durchbruch des Kettenbaches westlich der Straße Tragwein-
Schwertberg beim Innermühlberger. Der Kettenbach trennt hier
durch ein kurzes Engtal einen 20 m hohen Granitrücken vom Nord-
gehänge ab. Er hat im Durchbruch ein stärkeres Gefälle und fließt
rauschend über die zahlreichen Felsblöcke seines Bettes hinweg,
während er sich talauf- und -abwärts trägen Laufes durch die Wiesen
schlängelt. Wie fast immer bei solchen kurzen Durchbruchstälchen,
wird das Gefälle auch hier durch eine Mühle ausgenutzt.
Viel bedeutender ist das Becken von Gallneukirchen-
Kattsdorf, dessen Landschaft die typischen Formen eines Tertiär-
 
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