Die Fauna der Kirchberger Schichten von Lohn am Randen.
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auf, kann also nicht mit Siliqua alemannica nov. spec. ident sein;
während die Siliqua der Abbildung 2 eine „auf dem Schloßrand
nahezu normal“ stehende starke Leiste besitzt; da sie jedoch auf
der Außenseite der Schale nicht sichtbar ist, was bei Sil. alemannica
der Fall ist, kann auch diese mährische Form nicht mit der von
Lohn gleich sein. Auch das große dritte mährische Exemplar besitzt
nach der Beschreibung von Rzehak eine deutlich nach vorn ge-
richtete Leiste. Die Länge von Sil. alemannica beträgt 5,6 cm,
die Höhe 2,6 cm, die Dicke der beiden geschlossenen Schalen etwa
7—8 mm am Steinkern gemessen.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Siliqua alemannica
tatsächlich eine neue Spezies ist; die eozänen Siliquien sind viel
zu klein; dasselbe gilt für die gleichaltrige Siliqua suevica Mayer;
während die mährischen Formen durch die nach vorn gerichtete
Leiste und auch durch die Größe sich unterscheiden. Von den
rezenten Siliquen hat Siliqua subsulcata Sowerby und Siliqua
Nuttali Conrad am meisten Ähnlichkeit mit Sil. alemannica. Die
Heimat der heutigen Siliquen sind Nordamerika, der Atlantische
Ozean, die ostasiatischen Meere und die Küste des Pazifik längs
Nordamerika. Siliqua kommt also im offenen Meer wie im Brack-
wasser vor.
Siliqua sp. indet.
Außer Siliqua alemannica nov. spec. hegt von Lohn noch eine
kleinere Siliqua vor: von 3,7 cm Länge, 2,3 cm Höhe und 1,1 cm
Dicke der beiden geschlossenen Schalen. Die Muschel steckt senk-
recht zu der Schichtfläche im Sande. Abgesehen von der geringen
Größe und der bedeutenden Dicke ist die Leiste deutlich nach hinten
gerichtet. Man hat es also sicher mit einer neuen Art zu tun, die
ich indessen nicht benennen will, da der Steinkern mangelhaft ist
und der Abdruck nur zur Hälfte vorliegt. Die Einkerbung im Stein-
kern ist eine natürliche Schwächefuge, an welcher die Form leicht
auseinanderbricht, was hier geschehen ist. Obwohl beide Hälften
noch vorhanden sind, möchte ich trotzdem nicht einen neuen
Artnamen einführen, der nur auf einen lädierten Steinkern
gegründet ist.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß in Kirchberg früher Bruch-
stücke der Siliqua alemannica gesammelt wurden; frühere Autoren
wie Eser (1848, S. 262) und Krauss (1895, S. 149) und andere
sprechen nämlich einigemal von „Anodonta ähnlichen Muscheln“
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auf, kann also nicht mit Siliqua alemannica nov. spec. ident sein;
während die Siliqua der Abbildung 2 eine „auf dem Schloßrand
nahezu normal“ stehende starke Leiste besitzt; da sie jedoch auf
der Außenseite der Schale nicht sichtbar ist, was bei Sil. alemannica
der Fall ist, kann auch diese mährische Form nicht mit der von
Lohn gleich sein. Auch das große dritte mährische Exemplar besitzt
nach der Beschreibung von Rzehak eine deutlich nach vorn ge-
richtete Leiste. Die Länge von Sil. alemannica beträgt 5,6 cm,
die Höhe 2,6 cm, die Dicke der beiden geschlossenen Schalen etwa
7—8 mm am Steinkern gemessen.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Siliqua alemannica
tatsächlich eine neue Spezies ist; die eozänen Siliquien sind viel
zu klein; dasselbe gilt für die gleichaltrige Siliqua suevica Mayer;
während die mährischen Formen durch die nach vorn gerichtete
Leiste und auch durch die Größe sich unterscheiden. Von den
rezenten Siliquen hat Siliqua subsulcata Sowerby und Siliqua
Nuttali Conrad am meisten Ähnlichkeit mit Sil. alemannica. Die
Heimat der heutigen Siliquen sind Nordamerika, der Atlantische
Ozean, die ostasiatischen Meere und die Küste des Pazifik längs
Nordamerika. Siliqua kommt also im offenen Meer wie im Brack-
wasser vor.
Siliqua sp. indet.
Außer Siliqua alemannica nov. spec. hegt von Lohn noch eine
kleinere Siliqua vor: von 3,7 cm Länge, 2,3 cm Höhe und 1,1 cm
Dicke der beiden geschlossenen Schalen. Die Muschel steckt senk-
recht zu der Schichtfläche im Sande. Abgesehen von der geringen
Größe und der bedeutenden Dicke ist die Leiste deutlich nach hinten
gerichtet. Man hat es also sicher mit einer neuen Art zu tun, die
ich indessen nicht benennen will, da der Steinkern mangelhaft ist
und der Abdruck nur zur Hälfte vorliegt. Die Einkerbung im Stein-
kern ist eine natürliche Schwächefuge, an welcher die Form leicht
auseinanderbricht, was hier geschehen ist. Obwohl beide Hälften
noch vorhanden sind, möchte ich trotzdem nicht einen neuen
Artnamen einführen, der nur auf einen lädierten Steinkern
gegründet ist.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß in Kirchberg früher Bruch-
stücke der Siliqua alemannica gesammelt wurden; frühere Autoren
wie Eser (1848, S. 262) und Krauss (1895, S. 149) und andere
sprechen nämlich einigemal von „Anodonta ähnlichen Muscheln“