Metadaten

Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 2. Abhandlung): Radium-reiche Erdölsolen und das Problem der Herkunft ihres Radiums — Berlin, Leipzig, 1931

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43627#0007
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Radium-reiche Erdölsolen und das Problem der Herkunft ihres Radiums.

7

sichtigen, daß es auch Wasser quellen in Nichterdölgebieten gibt,
die erhebliche Heliummengen liefern. So fand Czako (Über Helium-
gehalt und Radioaktivität von Erdgasen. Z. für anorganische
Chemie 82, 1913, S. 262) zusammen mit Lautensci-iläger im
Gas der Wildbader Therme im Schwarzwald 0,71% Helium und
1,56% Argon. Sherburne Rogers gibt auf S. 49 seiner zitierten
Arbeit eine Tabelle der Heliumgehalte französischer Quellen nach
den Untersuchungen von Moureu. Danach hat die Quelle von
Santenay (Cöte-d’Or) einen Heliumgehalt von 10,16% des Ge-
samtgasgehaltes und liefert im Jahre 5182 Liter Helium. Eine
andere Quelle von Carnot bei Santenay liefert sogar 17 845 Liter
und die Quelle von Cesar (Neris, Allier) 33 990 Liter im Jahre.
Immerhin bleiben diese Mengen weit hinter denen der nordameri-
kanischen Heliumquellen zurück.
Zum Vergleich mit der Heidelberger Quelle sei auch noch
angeführt, daß Czako (a. a. 0. S. 261) 1) in einem Erdgas von
Pecheibronn Nr. 220 (wohl Nr. des Bohrloches) 0,83 ccm Helium
entsprechend 0,0063% Helium gefunden hat, im Gase einer nicht
genannten Bohrung ebendort aber sogar 0,38% Helium.
Im Erdgas von Neuengamme bei Hamburg wies er 0,0141%
Helium nach. Es gibt also auch in Europa und nicht weit von der
radiumreichen Heidelberger Therme Helium.-führende, ja eine
heliumreiche Gasquelle, aber freilich auch eine heliumreiche
anorganische Wasserquelle (Wildbad).
Wir werden das alles berücksichtigen müssen, wenn wir zu
einer Erörterung der Entstehung des Radiums in den genannten
Erdölsolen übergehen.

Ursprung des Radiums im ErdöL
Obwohl man eigentlich erwarten sollte, daß das Radium in
Organismen nicht gespeichert werden könnte, da es ja oft auf die
Zellen zerstörend einwirkt, hat sich das Gegenteil herausgestellt.
Vernadsky hat in den. Comptes rendus des Institut de France
(T. 191, 8. IX, 1930, S. 421) eine kurze Notiz veröffentlicht: Sur le
x) Czako hat übrigens die Ergebnisse seiner Heliumbestimmungen in
Wildbad, Pecheibronn und anderen Orten noch ausführlicher dargestellt in
den Jahresh. Ver. f. vaterl. Naturkde. i. Würt. 1913, 69, S. XLI—XLVIII,
sowie in seiner Dissertation „Beiträge zur Kenntnis natürlicher Gasausströmun-
gen ‘ (Karlsruhe 1913). 85 S. Hier auch viel ältere Literatur.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften