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Wilhelm Salomon-Calvi :
Bioradioaktivität der Pflanzen und der Existenz von Radium-
elementen in denselben. Die folgende Tabelle gibt ihre Ergebnisse an.
Name der Pflanze
Salsola..
Standort
. Odessa
Radiumgehalt
in 1 g Asche
5 •
io-13
Helianthus annuus.
n
4,3-
io-13
Zea mais.
4,9 ■
10-13
Vitis vinifera (Rebe).
■ ■ ■ ■ Berdjansk
51,1
10-13
Urtica dioica.
3,8 ■
10’13
Artemisia.
■ ■ • ■ Odessa
8,6 ■
io-13
Eine Speicherung von Radium ist also nachgewiesen, während
Thorium in denselben Pflanzen nicht festgestellt werden konnte.
Es liegt also erst recht nahe zu erwarten, daß auch marine Organis-
men Radium aus dem Meerwasser aufnehmen und speichern werden.
Dann aber wäre ein erheblicher primärer Radiumgehalt der Erdöle
und Erdölsolen verständlich, wenn sie kein höheres geologisches
Alter haben, als einige 10000 Jahre.
Sobald das Alter der betreffenden Lösungen aber wesentlich höher
wird, ist es unmöglich, das Radium in ihnen auf primäre Speicherung
durch Organismen zurückzuführen. Es bleibt dann wohl nur die
Möglichkeit, entweder eine sekundäre Absorption des Radiums
anzunehmen oder eine primäre Speicherung von Uran oder Thorium
zu postulieren. Wenn wir diese Möglichkeiten auf ihre Wahrschein-
lichkeit untersuchen, spricht gegen die erste der ganz verschieden-
artige geologische Bau der Gebiete, aus denen radiumreiche Quellen
bekannt sind.
Bei einer primären Speicherung von Uran I oder Thorium sollten
bei der Halbwertdauer dieser Elemente in tertiären Lösungen noch
erhebliche und sicher nachweisbare Reste des Urelementes vorhanden
sein. Eine Entscheidung zwischen diesen beiden Annahmen kann
ich beute noch nicht treffen.
Dagegen ist es durchaus möglich, ja wahrscheinlich, helium-
reiche Gasquellen auf ursprüngliche Speicherung von Radium m
Organismen zurückzuführen. Für die nordamerikanischen Helium-
quellen scheint mir das einstweilen wenigstens mehr für sich zu
haben, als die Annahme der Bildung des Heliums aus radioaktiven
Mineralien tieferer Gesteinshorizonte.
Wilhelm Salomon-Calvi :
Bioradioaktivität der Pflanzen und der Existenz von Radium-
elementen in denselben. Die folgende Tabelle gibt ihre Ergebnisse an.
Name der Pflanze
Salsola..
Standort
. Odessa
Radiumgehalt
in 1 g Asche
5 •
io-13
Helianthus annuus.
n
4,3-
io-13
Zea mais.
4,9 ■
10-13
Vitis vinifera (Rebe).
■ ■ ■ ■ Berdjansk
51,1
10-13
Urtica dioica.
3,8 ■
10’13
Artemisia.
■ ■ • ■ Odessa
8,6 ■
io-13
Eine Speicherung von Radium ist also nachgewiesen, während
Thorium in denselben Pflanzen nicht festgestellt werden konnte.
Es liegt also erst recht nahe zu erwarten, daß auch marine Organis-
men Radium aus dem Meerwasser aufnehmen und speichern werden.
Dann aber wäre ein erheblicher primärer Radiumgehalt der Erdöle
und Erdölsolen verständlich, wenn sie kein höheres geologisches
Alter haben, als einige 10000 Jahre.
Sobald das Alter der betreffenden Lösungen aber wesentlich höher
wird, ist es unmöglich, das Radium in ihnen auf primäre Speicherung
durch Organismen zurückzuführen. Es bleibt dann wohl nur die
Möglichkeit, entweder eine sekundäre Absorption des Radiums
anzunehmen oder eine primäre Speicherung von Uran oder Thorium
zu postulieren. Wenn wir diese Möglichkeiten auf ihre Wahrschein-
lichkeit untersuchen, spricht gegen die erste der ganz verschieden-
artige geologische Bau der Gebiete, aus denen radiumreiche Quellen
bekannt sind.
Bei einer primären Speicherung von Uran I oder Thorium sollten
bei der Halbwertdauer dieser Elemente in tertiären Lösungen noch
erhebliche und sicher nachweisbare Reste des Urelementes vorhanden
sein. Eine Entscheidung zwischen diesen beiden Annahmen kann
ich beute noch nicht treffen.
Dagegen ist es durchaus möglich, ja wahrscheinlich, helium-
reiche Gasquellen auf ursprüngliche Speicherung von Radium m
Organismen zurückzuführen. Für die nordamerikanischen Helium-
quellen scheint mir das einstweilen wenigstens mehr für sich zu
haben, als die Annahme der Bildung des Heliums aus radioaktiven
Mineralien tieferer Gesteinshorizonte.