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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 4. Abhandlung): Über Zoisitoligoklaspegmatit und seine Beziehung zu anorthositischen Magmen — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43629#0004
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4

0. H. Erdmannsdörffer :

Dispersion v > p, aus ocßy5i6 berechnet 2 V = 36° 36', daraus
2 E = 64° 44'.
In anderen Individuen sind, wie bekannt, optische Orientierung,
2 V und dessen Dispersion häufigem Wechsel unterworfen.
Der Feldspat ist ausschließlich, im Gegensatz zu Gümbels
Vermutung, Oligoklas. Kalifeldspat wurde weder im Präparat
noch bei der Zentrifugierung einer Probe auch nur in Spuren ge-
funden. Die optischen Eigenschaften sind:
Auslöschung J_a: — 8.7° = An13, — 6° = An16.
j_ a: — 7° = An15.
Maximum | a = — 9° = An13.
Die Zwillingsverwachsung erfolgt vorwiegend nach dem Periklin-
gesetz mit untergeordneter Albitlamellierung. 2 V schwankt
zwischen 83° und 90° bei negativem Charakter. Dies steht mit den
aus den Auslöschungen gefundenen Werten nicht völlig im Einklang.
Muskovit tritt in zweierlei Form auf:
1. In einzelnen dicken Kristalloiden und Blättern. Dem Zoisit
gegenüber verhalten sie sich xenomorph und umschließen auch
einzelne Säulchen von ihm. Achsenebene (010), 2 E -
68 — 70° q > v; y — oc = 0.029, ß und y > 1.582 < 1.585. Probe
auf Li negativ.
2. In Verwachsung mit Zoisit, vorwiegend so, daß sein (001)
den Spaltflächen des Zoisits ein- und aufliegt. In mehreren Fällen
liegt hierbei eine regelmäßige Verwachsung vor: a des Muskovits pa-
rallel a des Zoisits, und b parallel b, wenn man dem letzteren die von
Gossner gewählte Aufstellung gibt (Spaltfläche = (100)) 1). Die
sich entsprechenden Gitterdimensionen sind dann:
8.94 || 10.08 und 5.17 || 5.63.
Zweifellos ist diese Paragenese keine ,,Umwandlung“, wie
Blum 2) sie von hier angibt, sondern eine ,.primäre“ Verwachsung.
Die Glimmer wechseln übrigens auch in ihren optischen Eigen-
schaften, z. B. 2 E = 16°. Ganz selten ist etwas Biotit.
Quarz bildet vereinzelte meist zusammengeballte Körner
und Körnerhaufen, tritt aber auch in spärlichen symplektitischen
Stengeln im Plagioklas auf.

1) Gossner und Mussgung, Über kristallogr. Beziehungen zw. Epidot
u. Zoisit. Centralbl. f. Min. 1930 A, S. 369.
2) Blum, Die Pseudomorphosen des Mineralreiches. 4. Nachtrag 1879
S. 45.
 
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