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Salomon-Calvi, Wilhelm [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 8. Abhandlung): Epeirophorese: Die Eiszeiten des Tertiärs und Mesozoikums, Teil 3,A — Berlin, Leipzig, 1931

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43633#0019
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Epeirophorese

19

bicula in a small Pliocene lens discovered by Woodworth above
the miocene beds of Gay Head, Marthas Vineyard 18), is proof that
on the Atlantic, as on the Pacific coast, the Pliocene was an epoch,
in which the temperature of the sea in that region was higher than
in the preceding and subsequent epochs. The presence of Rangia
in the fossil fauna of Cornfield Harbour, Chesapeake Bay19) is
confirmatory to the same effect.“ Dagegen hebt er hervor, daß
im Pleistozän ganz Nordamerika kühler wird. Denn er sagt auf
derselben Seite: ,,There is also evidence of a southward extension
of the cooler-water fauna of the Californian Pleistocene on the
Pacific coast as far as the island of Socorro.“ (Liegt etwa unter
dem 19. Breitengrad wie die Stadt Mexiko). Man wird aus diesen
Angaben nicht schließen dürfen, daß auch in Alaska das Pliozän
wärmer war als das Miozän.
Richarz hat auch versucht auf Grund der Lagerungs-
verhältnisse das höhere Alter der älteren Vergletscherung zu be-
weisen. Sehen wir, wie es damit steht.
W. H. Dall and G. D. Harris heben 1892 (Neocene. Bull.
U. S. Geol. Survey. Nr. 84. S. 232) hervor, daß die gebirgsbildenden
Bewegungen von Mexiko bis zum Beringmeer im allgemeinen ähn-
lich und gleichzeitig verlaufen seien. Auf der anderen Seite sagen
sie auf S. 271, daß das Pliozän der Coast Ranges in Kalifornien
diskordant über stark gestörtem Miozän liegt. Man wird also ge-
neigt sein dasselbe für Alaska anzunehmen. Richarz schließt
das auch auf Grund von Angaben bei Tarr and Butler. (The
Yakutat Bay region, Alaska. U. S. Geol. Survey. Prof. Paper 64.
Wash. 1909. S. 162.) Diese beschreiben tertiäre Schichten, die in
zwei getrennten Profilen ein Fallen von 45—75° bez. 50° aufweisen.
Dann heißt es: ,,A striking feature of these beds is the absence
of profound folding and faulting. There is some minor faulting,
and the rocks are tilted and doubtless somewhat folded, but there
is nothing remotely suggesting the contortion and complex faulting
so prominent throughout the entire area of the Yakutat group.“
(Wahrscheinlich Jura, vielleicht Jungkarbon.) Man darf also
nicht wie Richarz diese Beobachtungen als einen Beweis für
ungestörte Lagerung des jüngeren Tertiär ansehen. Es wird nur
der Unterschied gegenüber den älteren mesozozischen Schichten
hervorgehoben.
18) Südlich von Boston im Atlantischen Ozean zwischen 41 und 42°.
19) Etwa unter 38° im Atlantischen Ozean.

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