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Salomon-Calvi, Wilhelm [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 8. Abhandlung): Epeirophorese: Die Eiszeiten des Tertiärs und Mesozoikums, Teil 3,A — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43633#0020
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20

Wilhelm Salomon Calvi:

Zum vollen Verständnis des Folgenden ist es nötig zu betonen,
daß wohl alle Forscher jetzt darüber einig sind die wärmeliebenden
Floren der gesamten Arktis (Alaska, Grinnelland, Grönland, Spitz-
bergen usw.) als ungefähr gleichaltrig anzusehen. Dall (1892.
A. a. 0. S. 251—252) sagt denn auch ausdrücklich: „What may
be considered as reasonably certain is that the period during which
in the arctic regions the last temperate flora flourished was in a
general way the same for all parts of the Arctic.“ Diese Flora
wurde früher für Miozän gehalten (0. Heer u. a.), ist aber offenbar
Eozän (? Obereozän) bez. Oligozän20). Die Kenaiflora von Alaska
gehört zu diesen alttertiären Schichten. (Spurr and Goodrich
S. 192 u. f.) Der früher für Miozän gehaltene Nulatosandstein ist
nach Alfred H. Brooks Kreide. Die Twelvemile- und Porkupine-
schichten sollen zum Kenaisystem gehören. Spurrs Palisaden-
konglomerate sollen Miozän oder Pliozän sein, die jüngeren ,,Upper‘
Colville-Schichten sind wahrscheinlich ebenfalls pliozän. Die
Palisadenkonglomerate liegen diskordant über den Twelvemile-
schichten. Dagegen legen sich pleistozäne Tone (silts) konkordant
auf die Palisadenkonglomerate (Spurr and Goodrich. S. 199 und
Fig. 11.) Die meisten Autoren sind sich darüber einig, daß die
Hauptfaltung nach dem Eozän (Spätmiozän ? oder Frühpliozän)
stattfand und daß die jüngeren Schichten nur noch wenig gestört
wurden, obwohl epeirogenetische Bewegungen noch in sehr junger
Zeit stattfanden und auch die orogenetischen Bewegungen noch
nicht ganz erloschen sind. So beschreiben Moffit (U. S. Geol.
Survey. Bull. 533. 1913. Zitiert nach Dall) und Dall (1920.
S. 24) junge gehobene Terrassen bei Nome. Es werden Terrassen
(beaches) in 22, 37 und 79 Fuß Meereshöhe angeführt. Dall hält
die höheren, offenbar auch noch flach liegenden Terrassen für
pliozän.
Alfred H. Brooks (The geography and geology of Alaska.
U. S. Geol. S. Prof. Paper 45. Washington 1906) sagt auf S. 266:
,,In late Eocene or early Miocene times folding took place, which
to some degree affected the entire province and is the last which
has caused any considerable deformation, for all the subsequent
movements were of an orographic character (wohl im Sinn von
2Ü) Knowlton: A Review of the fossil flora of Alaska. Proc. U. S. Nat.
Mus. 17. S. 207, 240. Zitiert nach Spurr and Goodrich. 18. Annual Report
U. S. Geol. Survey 1896—1897. Washington 1898. Part III. Hierin auch
Report von Knowlton auf S. 194—196.
 
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