24
Wilhelm Salomon Calvi:
und das um so mehr, als ja die eozäne Flora Mitteleuropas deutlich
ein warmes Klima anzeigt.
Eozäne Gletscherspuren in Nordamerika.
Coleman behandelt diese Spuren auf S. 79 u. f. seines Buches.
C. W. Drysdale entdeckte 1911 in British Columbia einen Tillit
mit vielen geschrammten Geschieben (Mem. 56. Geol. Survey of
Canada S. 65 u. 95). Coleman untersuchte das Vorkommen 1920.
Nach ihm erreicht der Tillit 200 Fuß Mächtigkeit. Er zeigt keine
Schichtung, ist aber wirklich reich an gekritzten Geschieben. Jetzt
liegen die nächsten Gletscher 100 engl. Meilen entfernt in den Sel-
kirk-Bergen. Ihre Enden liegen tausende von Fuß höher als die
Moränen der alten Gletscher. Die Selkirkberge liegen etwa unter
49° nördl. Breite und 117° westl. Länge.
Ein ähnliches Gestein liegt auf der Westseite von Okanagan
Lake in dem nächsten Tal westlich des Gebietes, enthält aber keine
gekritzten Geschiebe (50° Br., 119° L.).
W. W. Atwood fand 1913 an der Basis der San Juan-Berge im
südwestlichen Colorado einen Tillit, der nach der Örtlichkeit seiner
besten Ausbildung Ridgway-Tillit genannt wird (371/2° Br., 107° L.).
Er enthält Geschiebe bis zu 15 F. Länge, ist über 90 F. mächtig
und konnte über 8 Miles Länge und 21/2 Miles Breite verfolgt werden.
Coleman bildet geschrammte Geschiebe und einen großen typischen
Grundmoränen-Aufschluß ab. Er selbst untersuchte ihn 1923 und
bestätigte die Angaben von Atwood. Der Tillit soll sich von einer
diluvialen Grundmoräne nur durch stärkere Verfestigung unter-
scheiden.
Coleman fand 1923 einen Tillit östlich von Gunnison in Colo-
rado, der nach Ansicht von Campbell wahrscheinlich eozän und
vom selben Alter wie der Ridgway-Tillit ist. Es treten in ihm Ge-
schiebe bis zu 7 F. Länge und 5 F. Breite auf. Der Tillit. wurde über
3 Miles verfolgt. Die Form der Geschiebe sei typisch glazial. Es
wurden in einer Stunde nur wenig gekritzte Geschiebe gefunden.
Mächtigkeit mindestens 108 F. Keine Schichtung. Atwood fand den-
selben Tillit später auf einer viel größeren Fläche (38V2 Br., 107 L.).
Endlich beschrieb G. R. Mansfield ein Geschiebekonglomerat
aus der eozänen Wasatch-Formation im südöstlichen Idaho, aber
freilich ohne gekritzte Geschiebe (Am. Journ. of Sc. Bd. 49, 1920,
S. 401 u. 404). Geographische Lage etwa 43° Br.
Wilhelm Salomon Calvi:
und das um so mehr, als ja die eozäne Flora Mitteleuropas deutlich
ein warmes Klima anzeigt.
Eozäne Gletscherspuren in Nordamerika.
Coleman behandelt diese Spuren auf S. 79 u. f. seines Buches.
C. W. Drysdale entdeckte 1911 in British Columbia einen Tillit
mit vielen geschrammten Geschieben (Mem. 56. Geol. Survey of
Canada S. 65 u. 95). Coleman untersuchte das Vorkommen 1920.
Nach ihm erreicht der Tillit 200 Fuß Mächtigkeit. Er zeigt keine
Schichtung, ist aber wirklich reich an gekritzten Geschieben. Jetzt
liegen die nächsten Gletscher 100 engl. Meilen entfernt in den Sel-
kirk-Bergen. Ihre Enden liegen tausende von Fuß höher als die
Moränen der alten Gletscher. Die Selkirkberge liegen etwa unter
49° nördl. Breite und 117° westl. Länge.
Ein ähnliches Gestein liegt auf der Westseite von Okanagan
Lake in dem nächsten Tal westlich des Gebietes, enthält aber keine
gekritzten Geschiebe (50° Br., 119° L.).
W. W. Atwood fand 1913 an der Basis der San Juan-Berge im
südwestlichen Colorado einen Tillit, der nach der Örtlichkeit seiner
besten Ausbildung Ridgway-Tillit genannt wird (371/2° Br., 107° L.).
Er enthält Geschiebe bis zu 15 F. Länge, ist über 90 F. mächtig
und konnte über 8 Miles Länge und 21/2 Miles Breite verfolgt werden.
Coleman bildet geschrammte Geschiebe und einen großen typischen
Grundmoränen-Aufschluß ab. Er selbst untersuchte ihn 1923 und
bestätigte die Angaben von Atwood. Der Tillit soll sich von einer
diluvialen Grundmoräne nur durch stärkere Verfestigung unter-
scheiden.
Coleman fand 1923 einen Tillit östlich von Gunnison in Colo-
rado, der nach Ansicht von Campbell wahrscheinlich eozän und
vom selben Alter wie der Ridgway-Tillit ist. Es treten in ihm Ge-
schiebe bis zu 7 F. Länge und 5 F. Breite auf. Der Tillit. wurde über
3 Miles verfolgt. Die Form der Geschiebe sei typisch glazial. Es
wurden in einer Stunde nur wenig gekritzte Geschiebe gefunden.
Mächtigkeit mindestens 108 F. Keine Schichtung. Atwood fand den-
selben Tillit später auf einer viel größeren Fläche (38V2 Br., 107 L.).
Endlich beschrieb G. R. Mansfield ein Geschiebekonglomerat
aus der eozänen Wasatch-Formation im südöstlichen Idaho, aber
freilich ohne gekritzte Geschiebe (Am. Journ. of Sc. Bd. 49, 1920,
S. 401 u. 404). Geographische Lage etwa 43° Br.