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Freudenberg, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 9. Abhandlung): Bemerkungen zur Stereochemie — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43634#0004
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4

Karl Freudenberg:

Recht teilt P. A. Levene x) den Carbinolen mit R1 = — CH2.
CH . (CH3)2; R = CH3, [M] ||-21,7; C3H7 = -16,3; C4H9 -
— 13,8; C5Hu = — 11,3 die gleiche Konfiguration II zu, obwohl
alle Drehwerte, einschließlich des Grenzwertes, auf der negativen
Seite liegen (vgl. Tabelle 3).
Im Falle der Isopropylreihe, R1 = —CH(CH3)2 ist die Re-
stimmung des Anfangsgliedes jedoch zweideutig. P. A. Levene 2)
schreibt den rechtsdrehenden Carbinolen sämtlich die Konfigura-
tion III zu, auf Grund der ansteigenden Reihe: R = CH3, [M] -
+ 4,3; G2H5 = A 15,4; C3H7 = A 24,7; C4H9 = A 33,3; C10H21 -
A 34,5 (Endwert). In diesem Falle muß jedoch bedacht werden,
iC3H7 R1
HCOH HCOCOC6H4COOH
R R
III IV

daß auch das antiloge Anfangsglied (—4,3) in diese Reihe paßt.
Tatsächlich trifft die Konfiguration III (R = CH3) für dieses links-
drehende Carbinol zu, und zwar aus folgendem Grunde.
Die sauren Phtalester3) der Carbinole (IV) folgen gleichfalls
dem Entfernungssatz; bei ihnen steigt die Drehung im selben Sinne
wie bei den Carbinolen.

Tab. 1, Saure Phtalester.

R1
R = CH3
c2h5
ch3
0
A 87
c2h5
— 87
0
c3h7
±98
— 10
C6H5
— 67
+ 5,7

c3h7
c4h9
c10h21
A 95
A 118
A 144
+ 9,4
A 52,3
A 62
A 22
A 36
A 61
+ 25,6
A +1,5

(Endwert)
77
77

Die Zahlen der ersten 2 Horizontalreihen sind durch chemische
Übergänge sichergestellt. Es ergibt sich, und zwar für die ersten
2 Zahlen der 2. Reihe notwendigerweise, eine Verschiebung der
Äthylreihe gegen die Methylreihe um rund 70—90° nach links.
In der Isopropylreihe ist das Vorzeichen des ersten Gliedes zweifel-
haft. Man sieht aber sofort, daß —98 der richtige Wert für den

P Ebenda 91, 673 (1931).
2) P. A. Lavene u. R. E. Marker, 1. c.
3) Die optischen Angaben sind hauptsächlich den Arbeiten von Kenyon
und seinen Mitarbeitern im Journ. Ghem. Soc. entnommen.
 
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