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K. Frentzen
Eine Begehung der Aufschlüsse im Filsbette, die heute lange
nicht mehr so aufschlußreich sind, wie zu Zeiten als sie Engel
untersuchte, ergab, daß tatsächlich mindestens eine, vielleicht
zwei Verwerfungen vorhanden sind, die in N.S.-Richtung ver-
laufen und das Filsbett queren. Die dunkeln, blaugrauen, fetten
Tone mit zahlreichen Pyritknollen der Schicht 10, die „unteren
Tone“ Engel’s, mit der Radiansbank (Schicht 9) entsprechen etwa
dem unteren Drittel der „oberen Tone“, deren tiefere Lage am
Eislinger Wehr wegen Bedeckung mit Kiesschutt (Schicht 15) nicht
zutagetreten. Beide Tonkomplexe führen übrigens die gleiche
Fauna. Die IV. Kalkbank und die III. Kalkbank sind ident. Hier-
auf weist übrigens auch ihre absolute Übereinstimmung im petro-
graphischen Charakter und in der Fossilführung — „verrostete
Amaltheen und große verkalkte Lineaten“ — hin. Auch zwischen
den Schichten 11 und 6, die dann gleichaltrig sein müssen, be-
steht Übereinstimmung im petrographischen Habitus und, soweit
ich dies feststellen konnte, auch in der Fossilführung. Engel hat
für Schicht 11 das Nebeneinandervorkommen von Belemnites
clavatus Schloth., B. compressus Stahl, B. paxillosus Schloth.
und B. zieteni Werner (= B. breviformis Ziet.) angegeben. Ich
halte das für ganz ausgeschlossen, denn nach meinen Beobach-
tungen kommen in Südwestdeutschland die in Rede stehenden
Belemniten stets getrennt vor und zwar Belemnites claucttus
Schloth. im Unterdelta, Belemnites compressus Stahl im Mittel-
delta und Belemnites zieteni Werner im Oberdelta (Spinatus-
Zone), während Belemnites paxillosus Schloth. durch die ganzen
Amaltheenschichten hindurchgeht.
Nach Richtigstellung des Irrtums, der Engel in Hinsicht auf
die zeitliche Aufeinanderfolge der Schichten des „Filsbettprofiles“
unterlaufen ist, stimmt dieses recht gut mit der von mir durch
die Holzheimer Grabung erschlossenen Schichtenabfolge überein.
Bei Holzheim ist das Oberdelta (Spinatus-Zone) ganz erschlossen.
Die Schichten mit Amaltheus bechteri Frentzen fehlen hier, wie
dies auch für das Filsbett zutrifft. Die dunkeln, fetten Tone
zwischen der Spinatus-Bank und der Kalkbank IV (= Kalkbank III)
des Filsbettprofiles sind mit Ausnahme der tiefsten Horizonte bei
Holzheim aufgeschlossen. Beide Stellen haben gemeinsam, daß
die großen Formen des Amaltheus margaritatus Montf., A. m.
Montf. stad. nudum Qu. und A. m. Montf. stad. engelhcirdi d’Orb.,
im oberen Teile der Tone sich einstellen, während in deren
K. Frentzen
Eine Begehung der Aufschlüsse im Filsbette, die heute lange
nicht mehr so aufschlußreich sind, wie zu Zeiten als sie Engel
untersuchte, ergab, daß tatsächlich mindestens eine, vielleicht
zwei Verwerfungen vorhanden sind, die in N.S.-Richtung ver-
laufen und das Filsbett queren. Die dunkeln, blaugrauen, fetten
Tone mit zahlreichen Pyritknollen der Schicht 10, die „unteren
Tone“ Engel’s, mit der Radiansbank (Schicht 9) entsprechen etwa
dem unteren Drittel der „oberen Tone“, deren tiefere Lage am
Eislinger Wehr wegen Bedeckung mit Kiesschutt (Schicht 15) nicht
zutagetreten. Beide Tonkomplexe führen übrigens die gleiche
Fauna. Die IV. Kalkbank und die III. Kalkbank sind ident. Hier-
auf weist übrigens auch ihre absolute Übereinstimmung im petro-
graphischen Charakter und in der Fossilführung — „verrostete
Amaltheen und große verkalkte Lineaten“ — hin. Auch zwischen
den Schichten 11 und 6, die dann gleichaltrig sein müssen, be-
steht Übereinstimmung im petrographischen Habitus und, soweit
ich dies feststellen konnte, auch in der Fossilführung. Engel hat
für Schicht 11 das Nebeneinandervorkommen von Belemnites
clavatus Schloth., B. compressus Stahl, B. paxillosus Schloth.
und B. zieteni Werner (= B. breviformis Ziet.) angegeben. Ich
halte das für ganz ausgeschlossen, denn nach meinen Beobach-
tungen kommen in Südwestdeutschland die in Rede stehenden
Belemniten stets getrennt vor und zwar Belemnites claucttus
Schloth. im Unterdelta, Belemnites compressus Stahl im Mittel-
delta und Belemnites zieteni Werner im Oberdelta (Spinatus-
Zone), während Belemnites paxillosus Schloth. durch die ganzen
Amaltheenschichten hindurchgeht.
Nach Richtigstellung des Irrtums, der Engel in Hinsicht auf
die zeitliche Aufeinanderfolge der Schichten des „Filsbettprofiles“
unterlaufen ist, stimmt dieses recht gut mit der von mir durch
die Holzheimer Grabung erschlossenen Schichtenabfolge überein.
Bei Holzheim ist das Oberdelta (Spinatus-Zone) ganz erschlossen.
Die Schichten mit Amaltheus bechteri Frentzen fehlen hier, wie
dies auch für das Filsbett zutrifft. Die dunkeln, fetten Tone
zwischen der Spinatus-Bank und der Kalkbank IV (= Kalkbank III)
des Filsbettprofiles sind mit Ausnahme der tiefsten Horizonte bei
Holzheim aufgeschlossen. Beide Stellen haben gemeinsam, daß
die großen Formen des Amaltheus margaritatus Montf., A. m.
Montf. stad. nudum Qu. und A. m. Montf. stad. engelhcirdi d’Orb.,
im oberen Teile der Tone sich einstellen, während in deren