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Frentzen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 2. Abhandlung): Der Lias Delta: Amaltheen-Schichten im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43674#0040
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K. Frentzen

Windungen unter gleichzeitiger Verschwächung der als bedornte
Rippen ausgebildeten Schalenskulptur zu schwachen Sichelrippen
die nudus-Formen hervor (vergl. Quenstedt, 1885. Tab. XLI.
Fig. 1).
In der zweiten phylogenetischen Reihe, die die Rechtsabweicher
des rfepressMS-Formenraumes, die compressus-Formen fortsetzt,
ist im allgemeinen nur eine langsame Größenzunahme der Indi-
viduen bei ziemlich gleichbleibender Schalenskulptur, die von
vornherein sich auf schwach ausgeprägte Sichelrippen beschränkt,
festzustellen. Auf ein Jugendstadium, das die Formen umfaßt die
Lange (1932) als Proamaltheus wertheri Lange beschrieben und
als Angehörige einer eigenen Gattung (!) aufgefaßt hat und das
in der Ausbildung seiner Rippen noch an Amaltheus depressus
Qu. erinnert, folgen compressus-, dann zzzzrZzzs-Formen.
Die phylogenetisch jüngsten Glieder der beiden Reihen des
Amaltheus margaritatus Montf. erreichen, wie dies im Verlaufe
der stammesgeschichtlichen Entwicklung vieler Ammonitenstämme
zu beobachten ist, die größten Dimensionen. Sie wachsen zu
den bis 45 cm Durchmesser erreichenden Formen aus, die früher
als Art, Amaltheus engelhardti d’Orb., angesprochen wurden.
Charakteristisch für diese Altersformen, die sich ganz allmählich
aus den zzzzc/zzs-Formen herausentwickeln, ist die bis zum völligen
Schwund fortschreitende Rückbildung der Flankenrippen, die Aus-
glättung des Zopfkieles und das Auftreten spiraler Schalenstreifen
als neues Skulpturelement.
Amaltheus margaritatus Montf. erlischt einige Zeit nach dem
Auftreten der ertgelhardti-F\esenioxmen. An seine Stelle tritt ein
neuer Formenraum, dessen Vertreter Quenstedt aus dem öst-
lichen Württemberg kannte, aber falsch einordnete. Ich werde
diesen, von mir Amaltheus bechteri Frentzen genannten Formen-
raum in meiner Monographie der Amaltheen eingehend begrün-
den. Die Stücke mittleren Durchmessers entsprechen einem Teil
der Formen, die Quenstedt mit Amaltheus costatus Rein (= A.
spinatus Brug.) zw. nudus Qu. verglichen hat (vergl. Quenstedt,
1885. Tab. XLII. Fig. 22). Im Alter entwickelt Amaltheus bechteri
Frentzen Flankendornen und entspricht in diesem Stadium seiner
ontogenetischen Entwicklung dann den Formen, die Quenstedt
Amaltheus margaritatus Montf. var. spinosus Qu., genannt hat
(vergl. Quenstedt, 1885. Tab. XL. Fig. 8, Tab. XLI. Fig. 5 und 6).
Das s/Jzzzoszzs-Stadium erreichen gelegentlich auch Individuen von
 
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