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Frentzen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 2. Abhandlung): Der Lias Delta: Amaltheen-Schichten im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43674#0051
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Der Lias Delta im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen 51
die des Lias <5 sind zweifellos in einem epikontinentalen, verhältnis-
mäßig flachen Meer entstanden. Aus detritogenem Material her-
vorgegangene Gesteine — Tone und tonige Mergel — herrschen
im Lias ö bei weitem vor. Vorwiegend chemische Ausscheidungen
- kalkreiche Mergel und Kalke — sind verhältnismäßig selten
und machen sich besonders in der Lineatenbank der Depressus-
Schichten und in den Spz7?«7zzs-Kalken der S/Vz?a7zzs-Schichten be-
merkbar. Zieht man die oberen Teile des Lias y in die Betrach-
tung ein, was berechtigt erscheint, da von einer scharfen Grenze
zwischen Lias y und Lias <5 nirgends die Rede sein kann, so stellten
sich die Kalke des Lias <5 als die Endglieder eines typischen Se-
dimentationszyklus dar, d. h. der gesetzmäßigen Aufeinanderfolge
von Ton, Mergel und Kalk. Der ältere der beiden Sedimentations-
zyklen endet im östlichen Württemberg, bei Reichenbach, früher
als in den mittleren und westlichen Teilen meines Untersuchungs-
gebietes. Er reicht hier nicht mehr in den Lias <5 hinauf, sondern
schließt mit dem Dczuoez-Kalke und den „Grenzschichten“ ab. Der
jüngere Zyklus mit den SpzTzzztas-Kalken als Endglied läßt sich
in relativ gleichartiger Ausbildung in dem ganzen Untersuchungs-
gebiete beobachten. Die Faktoren, die zur Abscheidung von Kalk
führten, waren also in diesem Falle in weiteren Gebieten als zur
Bildungszeit der Depresszzs-Schichten vorhanden und wirksam.
Die Tone des Lias <5 sind äußerst feinkörnig. Ihre dunkle, blau-
bis schwarzgraue Färbung ist durch die Beimengung von feinst
verteiltem Pyrit bedingt. Dieses Mineral kommt auch vielfach in
Knollen und Schnüren ausgeschieden vor, ferner als Versteinerungs-
mittel, besonders der Ammoniten und Schnecken. Gelegentlich ist
der Pyrit vergesellschaftet mit Zinkblende.
Den Tonen, besonders denen der Margaritatus- und Bechteri-
Schichten, sind in wechselnder Häufigkeit Toneisenstein- und
Mergelgeoden teils zerstreut, teils in mehr oder weniger regel-
mäßigen Lagen eingelagert. Die Geoden sind erbsen- bis faust-
groß und konzentrisch schalig gebaut. Die Anreicherung des Kar-
bonates in den Geoden ist nach meiner Meinung auf mikroorganische
Ausfällung zurückzuführen. Ein organischer Rest, eine Foraminifere»
ein Brachiopode, eine Muschel oder ein Belemnit, häufig ein Am-
monit (Amciltheus) bilden den Geodenkern oder dieser besteht
aus Pyrit, zu dem manchmal Calcit, Baryt und Zinkblende hinzu-
treten. Bildet ein Amciltheus den Geodenkern, pflegt dessen Wohn-
kammerfüllung aus dem gleichen Material zu bestehen wie die

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