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Frentzen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 2. Abhandlung): Der Lias Delta: Amaltheen-Schichten im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen — Heidelberg, 1934

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43674#0053
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Der Lias Delta im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen

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schichten und die Anreicherung von Schwefelwasserstoff in diesen
bedingen, vom offenen Ozean abgetrennt sind. Das Schwarze
Meer liefert das bekannteste Beispiel für Verhältnisse dieser Art.
Die Mächtigkeit der einzelnen Abteilungen des Lias ö unterliegt
in dem Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen beträchtlichen
Schwankungen. Die Mächtigkeiten der Sedimente werden bekannt-
lich durch eine Reihe von Faktoren bedingt, wobei verschiedene
Ursachen die gleichen Wirkungen auslösen können. In einer Mulde
wird sich bei gleichbleibender Sedimentzufuhr in der Zeiteinheit
mehr Sediment niederschlagen als im Gebiete untermeerischer
Erhebungen, in Senkungsgebieten wird intensiver sedimentiert als
in Hebungsgebieten, wo unter Umständen sogar Abtragung er-
folgt und schließlich wird auch das Maß der Sedimentbildung
durch den Verlauf und die Stärke von Strömungen beeinflußt.
Untersucht man unter diesen Gesichtspunkten die Abteilungen
des Lias ö im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen, dann fallen
besonders zwei Komplexe in die Augen, die Depresszvs-Schichten
und ein Schichtstoß, der die Bec/?ferz-Schichten und die tieferen
Horizonte der Spinatus-Schichten umfaßt.
Im Gebiete von Reutlingen sind die Depressus-Schichten mit
ca. 11,80 m sehr mächtig entwickelt, im Westen, bei Aselfingen,
sind sie auf 0,90 m, im Osten, bei Reichenbach, sogar auf 0,30 m
reduziert. Während bei Reutlingen die Fossilien ausgezeichnet
erhalten sind und auch zerbrechliche Formen, wie z. B. dünn-
schalige Pectiniden und andere Muscheln oft in ganzen Exemplaren
angetroffen werden, sind diese an den beiden anderen Stellen
fast immer mehr oder weniger stark zertrümmert und die Belem-
niten zeigen deutliche Spuren von Korrosion und Abrollung. Diese
Erscheinungen beweisen, daß in den beiden in Rede stehenden
Gebieten die Sedimentation so langsam erfolgte, daß die Fossilien
in bewegtem Wasser lange frei lagen, ehe sie eingebettet und
vor Zerstörung geschützt wurden. Zur Bildungszeit der Depressus-
Schichten waren also im Ost- und Westteile meines Untersuchungs-
gebietes untermeerische, bis in das Bereich stärkerer Wellen-
bewegung aufragende Schwellen vorhanden, während die Mitte
tiefer lag und eine die Sedimente sammelnde Mulde bildete.
Die Mar^az’ztaftzs-Schichten schwanken in ihrer Mächtigkeit
viel weniger als die De/jresszzs-Schichten. Zu ihrer Bildungszeit
war das Bodenrelief des Lias-ö-Meeres im Gebiete zwischen
Aselfingen und Aalen offenbar ausgeglichener. Mit einem Absinken
 
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