Der Lias Delta im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen
61
einer Rhynchonellct, Terebratula oder dem Rostrum eines Beiern-
niten angetroffen. Thecidia parca Rau. lebte also am Orte ihrer
späteren Einbettung. Zur Bildungszeit der Mergel der Spinatus-
Schichten, die den in Rede stehenden Brachiopoden einschließen,
waren also die Bedingungen für die Existenz von sessilem Benthos
gegeben. Cctdomella quenstedti Rau, Spiriferina rostrata Schloth.,
Sp. villosa Qu., Rhynchonellct amalthei Qu., Rh. quinqueplicata
Ziet., Rh. variabilis Schloth. mut. major Rau, Terebratula punc-
tata Sow., Orthothoma solidirostris Rau, Wctldheimia subdigona
Opp. und einige von mir selbst nicht beobachtete andere Brachio-
poden, die als Begleiter der Thecidia parca Rau im Oberdelta
auftreten, waren ebenfalls ortsansäßig. Dafür spricht die Beo-
bachtung, daß sie, sofern sie nicht aus Schichten stammen, die sich
als in stark bewegtem Wasser gebildet ausweisen, fast immer
vollständig, d. h. doppeltklappig sind.
Anders liegen die Verhältnisse bei den Brachiopoden der Ton-
komplexe der Depressus-, Margaritatus- und Bec/?Zerz-Schichten.
Hier fällt der Einbettungsraum nicht mit dem einstigen Lebens-
raum zusammen. Die Brachiopoden können schon deshalb nicht
als benthonische Formen der Schlammgründe des Lias-<5-Meeres
aufgefaßt werden, weil in deren Bereich wegen des Fehlens
festen, zur Anheftung geeigneten Materials die Lebensbedingungen
für sie nicht gegeben waren. Steiniger Grund war nirgends
vorhanden und die zu Boden gesunkenen Rostra der Belemniten,
die Schale von Muscheln u. ä. sind offenbar rasch in den Ton-
brei des Bodens eingesunken oder von neuem Sediment einge-
deckt worden. Für Einschwemmung der Brachiopoden spricht
auch die Beobachtung, daß im allgemeinen nur Formen mit stark
entwickeltem Sinus und kräftigen Falten und Rippen, die eine
Verzahnung der Schalen bedingen und ihr Auseinanderfallen
erschweren, besonders Rynchonella amalthei Qu., in ganzen,
doppeltschaligen Stücken vorkommen, während von Formen mit
geradem Stirnrand (Wctldheimia punctata Sow.) oder schwach
gefalteter Schale (Rynchonella lacuna Qu.,) in der Regel isolierte
Rücken- oder Bauchklappen gefunden werden.
Die Muscheln des Lias-VMeeres Südwestdeutschlands sind
ausnahmslos dünnschalig. Besonders fällt dies bei der Auster,
Ostreci amalthei Opp. auf. Das beweist aber nicht, daß diese
Tiere — wie dies gelegentlich für die entsprechend gebauten
Formen des Lias e (Posiclonici, Inoceramus u. a.) angenommen
61
einer Rhynchonellct, Terebratula oder dem Rostrum eines Beiern-
niten angetroffen. Thecidia parca Rau. lebte also am Orte ihrer
späteren Einbettung. Zur Bildungszeit der Mergel der Spinatus-
Schichten, die den in Rede stehenden Brachiopoden einschließen,
waren also die Bedingungen für die Existenz von sessilem Benthos
gegeben. Cctdomella quenstedti Rau, Spiriferina rostrata Schloth.,
Sp. villosa Qu., Rhynchonellct amalthei Qu., Rh. quinqueplicata
Ziet., Rh. variabilis Schloth. mut. major Rau, Terebratula punc-
tata Sow., Orthothoma solidirostris Rau, Wctldheimia subdigona
Opp. und einige von mir selbst nicht beobachtete andere Brachio-
poden, die als Begleiter der Thecidia parca Rau im Oberdelta
auftreten, waren ebenfalls ortsansäßig. Dafür spricht die Beo-
bachtung, daß sie, sofern sie nicht aus Schichten stammen, die sich
als in stark bewegtem Wasser gebildet ausweisen, fast immer
vollständig, d. h. doppeltklappig sind.
Anders liegen die Verhältnisse bei den Brachiopoden der Ton-
komplexe der Depressus-, Margaritatus- und Bec/?Zerz-Schichten.
Hier fällt der Einbettungsraum nicht mit dem einstigen Lebens-
raum zusammen. Die Brachiopoden können schon deshalb nicht
als benthonische Formen der Schlammgründe des Lias-<5-Meeres
aufgefaßt werden, weil in deren Bereich wegen des Fehlens
festen, zur Anheftung geeigneten Materials die Lebensbedingungen
für sie nicht gegeben waren. Steiniger Grund war nirgends
vorhanden und die zu Boden gesunkenen Rostra der Belemniten,
die Schale von Muscheln u. ä. sind offenbar rasch in den Ton-
brei des Bodens eingesunken oder von neuem Sediment einge-
deckt worden. Für Einschwemmung der Brachiopoden spricht
auch die Beobachtung, daß im allgemeinen nur Formen mit stark
entwickeltem Sinus und kräftigen Falten und Rippen, die eine
Verzahnung der Schalen bedingen und ihr Auseinanderfallen
erschweren, besonders Rynchonella amalthei Qu., in ganzen,
doppeltschaligen Stücken vorkommen, während von Formen mit
geradem Stirnrand (Wctldheimia punctata Sow.) oder schwach
gefalteter Schale (Rynchonella lacuna Qu.,) in der Regel isolierte
Rücken- oder Bauchklappen gefunden werden.
Die Muscheln des Lias-VMeeres Südwestdeutschlands sind
ausnahmslos dünnschalig. Besonders fällt dies bei der Auster,
Ostreci amalthei Opp. auf. Das beweist aber nicht, daß diese
Tiere — wie dies gelegentlich für die entsprechend gebauten
Formen des Lias e (Posiclonici, Inoceramus u. a.) angenommen