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Mayer, Adolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 3. Abhandlung): Die Grundbegriffe der Volkswirtschaftslehre — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43675#0015
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Die Grundbegriffe der Volkswirtschaftslehre

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Nachfrage in weiten Abständen den Preis der Ware, und wenn,
wie bei vielen Gütern, die Nachfrage konstant ist, so ist es eben
das Angebot, das den Ausschlag gibt und dieses wird allerdings
nur bestimmt durch die Menge Arbeit, die für die Erzeugung
erforderlich ist, natürlich Arbeitsenergie und Arbeitszeit
zusammen.
Wir sehen hier schon wieder, daß der bloße Mechanismus
der Wirtschaft, wie er aus den ersten und bleibend vorherrschen-
den Trieben sich konstruieren läßt, noch zu keiner „Harmonie
der Interessen“ führt, daß daraus ein voll befriedigendes
Zusammenspiel hervorgehen könnte. M. a. W. das bloße Leben-
wollen und die Arbeit-mit-in-den-Kauf-nehmen-wollen, um leben
zu können, genügt hiezu nicht. Die liberale Wirtschaftslehre hat
Löcher und Abgründe, zu deren Ausfüllung ethische Momente,
d. h. Bekämpfung des Wirtschaftsegoismus, erforderlich sind. In
dem soeben besprochenen Falle z. B. könnte der wohlberatene
Staat (natürlich aber nicht der auf den Parlamentarismus mit all-
gemeinem Stimmrecht sich stützende) eingreifen und Magazine
der Ueberproduktion einrichten und die Vernichtung von Waren
geradezu strafbar stellen und jedenfalls durch eine umsichtige
Konjunkturforschung, deren Resultate veröffentlicht werden müßten,
zeitig vor Ueberproduktion warnen.
9. Das Spiel.
Die Umschreibung des Wesens des Spiels gehört eigentlich
nicht in die des Wirtschaftlichen hinein. Doch handelt es sich bei
ihm um einen Grenzbegriff, aus dem man auch für die Wirt-
schaft lernen kann.
Spiel ist u. E. eigentlich eine Sache der Kunst, und ihre
Besprechung gehört mithin in die Aesthetik. Aber es ist auch
zugleich: Arbeit und Verbrauch zu einer Handlung vereint
und darum streift es das Wirtschaftsleben. Im Spiele wird immer
etwas verrichtet, das körperlich oder geistig wie Arbeit aussieht,
beim Sport sogar wie schwere Arbeit; aber als Ganzes macht
es immer Vergnügen, und bekanntlich gehört es zur Definition
der Kunst, daß sie froh macht, wie die Wissenschaft weise
macht und die Arbeit reich an Gütern.
Es ist, wie gesagt, eine Eigenschaft des Spieles, daß es Arbeit
und Genuß zugleich ist. Deshalb gehört zu seiner Erfindung
Genialität, weil nur diese immer zwei scheinbare Widersprüche
zu vereinigen weiß.
 
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