Diatomeenflora cler hessischen Kieselgurlager
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3. Ehrenberg, Gottfr. Christian. Abhandlungen derselben. 1836 (S. 119),
1837 (Tabelle).
4. Ehrenberg, Gottfr. Christian. Die Infusionstierchen. 1838 (S. 243).
5. Blanckenhorn, M. Geologie und Topographie der näheren Umgebung
Kassels. In: „Die Residenzstadt Kassel am Anfang des 20. Jahrhunderts“.
Festschr. z. 75. Vers. d. Naturf. u. Ärzte. Kassel 1903.
Der zwischenbasaltische, obermiozäne „Polierschiefer vom
Habichtswalde“ wurde bereits vor 100 Jahren von Christian Gott-
fried Ehrenberg bearbeitet (s. Literatur), und auf Tafel 12 seiner
„Mikrogeologie“ bildete er 37 Diatomeenformen ab, freilich der
damaligen Technik entsprechend so mangelhaft, daß sie heute
nicht mehr zu identifizieren sind. Auch aus den Namen sind nur
noch wenige Arten festzustellen. Eine Neubearbeitung war des-
halb eine dringende Notwendigkeit.
Der Polierschiefer bildet eine pappenartige, in trockenem Zu-
stande fast weiße Masse, die so fest ist, daß sie im Wasser nicht
zerfällt, sondern nur durch kristallisierende Glaubersalzlösung zer-
legt werden kann, auch dadurch noch unvollkommen. Die An-
häufungen der Sz/ziec/ra-Massen sind nicht in ihre Individuen zu
trennen. Die Diatomeenerde ist nach Blanckenhorn an drei in
verschiedener Höhe gelegenen Stellen des Wilhelmshöher Parkes
oberhalb des Asch-Teiches gefunden worden: 1. links des Weges,
der am Graben entlang vom Asch nach Neuholland führt, 2. ober-
halb dieser Stelle, links des Fußsteiges, der in westlicher Rich-
tung vom Asch zum Herkules aufsteigt, 3. auf der Höhe südlich
des Kammweges zum Herkules. Dazu ist folgendes zu bemerken:
Bei Fundort 2 handelt es sich um einen alten Tuffbruch, der
oberhalb des Aschteiches rechts des Weges liegt, der am Asch-
graben entlang nach Westen führt. Der Abraum dieses Bruches
wurde seinerzeit auf das gegenüberliegende linke Ufer des Gra-
bens geworfen. (Fundort 1 ist also nur ein Schutthaufen!) In den
Wänden des Bruches suchten wir nun mit Spaten und Kreuz-
hacken nach dem Polierschiefer und fanden ihn auch zwischen den
Tuffen, allerdings völlig gestört, gepreßt, durchsetzt von Tuff-
brocken und wenig rein, etwa 30 cm mächtig. Die zusammen-
gerutschten Wände, die mächtig tief gehenden Wurzeln der
hohen Buchen haben die Reste (Randpartien?) des Polierschiefers
scheinbar gründlich zerstört. Bis 3 m tief drangen wir in die Wand
ein, ohne ein besseres Ergebnis zu erhalten. Nach Westen zu
liegen am Wege noch mehrere kleinere ehemalige Tuffbrüche,
die ähnliche Verhältnisse zeigen (Fundort 3?). Es scheint sich
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3. Ehrenberg, Gottfr. Christian. Abhandlungen derselben. 1836 (S. 119),
1837 (Tabelle).
4. Ehrenberg, Gottfr. Christian. Die Infusionstierchen. 1838 (S. 243).
5. Blanckenhorn, M. Geologie und Topographie der näheren Umgebung
Kassels. In: „Die Residenzstadt Kassel am Anfang des 20. Jahrhunderts“.
Festschr. z. 75. Vers. d. Naturf. u. Ärzte. Kassel 1903.
Der zwischenbasaltische, obermiozäne „Polierschiefer vom
Habichtswalde“ wurde bereits vor 100 Jahren von Christian Gott-
fried Ehrenberg bearbeitet (s. Literatur), und auf Tafel 12 seiner
„Mikrogeologie“ bildete er 37 Diatomeenformen ab, freilich der
damaligen Technik entsprechend so mangelhaft, daß sie heute
nicht mehr zu identifizieren sind. Auch aus den Namen sind nur
noch wenige Arten festzustellen. Eine Neubearbeitung war des-
halb eine dringende Notwendigkeit.
Der Polierschiefer bildet eine pappenartige, in trockenem Zu-
stande fast weiße Masse, die so fest ist, daß sie im Wasser nicht
zerfällt, sondern nur durch kristallisierende Glaubersalzlösung zer-
legt werden kann, auch dadurch noch unvollkommen. Die An-
häufungen der Sz/ziec/ra-Massen sind nicht in ihre Individuen zu
trennen. Die Diatomeenerde ist nach Blanckenhorn an drei in
verschiedener Höhe gelegenen Stellen des Wilhelmshöher Parkes
oberhalb des Asch-Teiches gefunden worden: 1. links des Weges,
der am Graben entlang vom Asch nach Neuholland führt, 2. ober-
halb dieser Stelle, links des Fußsteiges, der in westlicher Rich-
tung vom Asch zum Herkules aufsteigt, 3. auf der Höhe südlich
des Kammweges zum Herkules. Dazu ist folgendes zu bemerken:
Bei Fundort 2 handelt es sich um einen alten Tuffbruch, der
oberhalb des Aschteiches rechts des Weges liegt, der am Asch-
graben entlang nach Westen führt. Der Abraum dieses Bruches
wurde seinerzeit auf das gegenüberliegende linke Ufer des Gra-
bens geworfen. (Fundort 1 ist also nur ein Schutthaufen!) In den
Wänden des Bruches suchten wir nun mit Spaten und Kreuz-
hacken nach dem Polierschiefer und fanden ihn auch zwischen den
Tuffen, allerdings völlig gestört, gepreßt, durchsetzt von Tuff-
brocken und wenig rein, etwa 30 cm mächtig. Die zusammen-
gerutschten Wände, die mächtig tief gehenden Wurzeln der
hohen Buchen haben die Reste (Randpartien?) des Polierschiefers
scheinbar gründlich zerstört. Bis 3 m tief drangen wir in die Wand
ein, ohne ein besseres Ergebnis zu erhalten. Nach Westen zu
liegen am Wege noch mehrere kleinere ehemalige Tuffbrüche,
die ähnliche Verhältnisse zeigen (Fundort 3?). Es scheint sich