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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0005
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Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde
einer deutlichen seitlichen Verschiebung, zu wiederholen pflegt.
Gleichzeitig ändert sich ziemlich häufig der Durchmesser des
Ringes, oft sehr erheblich und ganz plötzlich. Dagegen zeichnet
sich das oft zapfenartige Ende des durch die Schichten hindurch-
gehenden „Stieles“ oder Zentralkanales als vorspringender Zapfen
oder auch kleine Grube stets in etwa demselben geringen Durch-
messer von kaum 2 mm scharf und deutlich ab. Bei einigen
Exemplaren findet sich ah seiner Stelle ein ebenso scharf vor-
springender kurzer, querer Wall von länglichem Grundriß. Das
in Fig. 3 abgebildete Exemplar aus demselben Horizont von
Ratzes besitzt ein solches querverlängertes Ende des Zentral-
kanales, und zwar nicht nur auf der abgebildeten, gewölbten
Unterseite, sondern auch in derselben Orientierung auf der
oberen Fläche des 5 cm breiten, aber nur 1 cm hohen „Stammes“,
von dem gleich noch zu reden ist.
Günstig quergebrochene Platten oder künstlich hergestellte
Querschliffe zeigten nämlich Philipp, wie oben schon angedeutet
wurde, daß mehr oder weniger deutlich auch die Peripherien
der übereinander auf den Schichtflächen korrespondierenden
Ringe durch die Platten hindurch verbunden sind. So entsteht
ein im regelmäßigsten Falle zylindrischer Körper, ein „Stamm“.
Seine Wände stellen sich oft schräg zur Fläche der Platten. Dazu
kommen Schwankungen im Durchmesser, die den Längsschnitt
des ganzen Stammes oft recht bizarr gestalten.
Alle diese Unregelmäßigkeiten macht der gleichmäßig fein
bleibende Strang des Zentralkanales nicht mit. Nur die Schief-
stellung des ganzen Körpers betrifft auch ihn in gleichem Maße.
Denn er hält stets den Mittelpunkt eines jeden Querschnittes,
den man in irgend einer Höhe durch den Stamm legen mag.
Der Inhalt im Innern der Stämme weicht im Gesteinscharakter
selten erkennbar von der umgebenden, meist mergeligen, immer
feinkörnigen, an Ton und winzigen Glimmerschüppchen reichen
Sandsteinmasse ab. Nur die Verteilung der zwischen Grau und
einem durch weitere Oxydation des Eisens im Buntsandstein
entstandenen Rot schwankenden, auch in rostbraune Verwitterung
übergehenden Farbe des Gesteines ist drinnen und draußen nicht
immer dieselbe. Die Grenze des Stammes nach außen ist oft
viel weniger scharf, als man von einem organischen Rest erwarten
sollte. Von einer Schale, die ihn umgibt, konnte niemals die
geringste Spur nachgewiesen werden. Ebensowenig von einer
 
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