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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0012
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M. Schmidt

deutliche Bilder solcher Verhältnisse. Andere, die ich besitze, zeigen
zwar ein reicheres Bild der Fällungsbezirke, ermangeln aber der
lebhaften Farbenkontraste.
Nach alledem haben wir es also bei Royuela in der Haupt-
sache, wie wir schon sahen, nur mit einer ziemlich schwachen
von außen kommenden Sedimentation zu tun, dafür aber auf allen
Schichtflächen mit Systemen rhythmischer Fällungen. Sie
gruppieren sich stets zunächst ziemlich regelmäßig um die Zentral -
kanäle, die in die Gesteinsplatten eindringen. Da wo die Kanäle
eine neue Ablösungsfläche erreichen, werden sie, wie man sich
leicht überzeugen kann, immer wieder zu Zentren neuer, innen
konzentrisch ringförmiger, nach außen aber verwildernder Farben-
zonen. Vertikale Überlagerung, bei den Zentralkanälen infolge der
geringen Entfernung zwischen den Ablösungsflächen nicht selten,
fällt bei den Ringen meist weg. Nur einer der Ringe könnte even-
tuell dem Grenzring des Ci/clozoon, wie wir es sonst kennen,
entsprechen. Ist nur ein Ring da, so darf man ihn wohl als den
hypothetischen Grenzring in Anspruch nehmen. So zeigt auch die
Rückseite der Originalplatte Wurm’s an dem kleineren, deutlicheren
Exemplar nur einen Ring. Aber von einem an diesen anschließen-
den Mantel sieht man auf den Querbrüchen der Platte auch bei
aufmerksamster Betrachtung doch keine Spur. Wir finden in dem
Kapitel „Deutung“ Gelegenheit, auf das Cijclozoon von Royuela
noch näher zurückzukommen.
Jura.
Lias a. Ein ganz besonderes Interesse knüpft sich natürlich an
das reiche und elegante Vorkommen von Cijclozoon in den durch
ihren Reichtum an Ophiuren jedem schwäbischen Sammler wohl
bekannten harten Sandsteinplatten von Hüttlingen, die dem
Angulatenlias angehören. Schon 1858 gab Quenstedt in seinem
in allen Händen befindlichen „Jura“ l) auf S. 62 eine völlig aus-
reichende Holzschnittdarstellung von einem dortigen Fundstück.
Sie ist etwas roh gehalten, läßt aber nicht den mindesten Zweifel,
daß es sich um ein dem Cijclozoon des Buntsandstein durchaus
entsprechendes Fossil handeln muß.
Ich hatte meine guten Gründe, dieses an sich klassische
Vorkommen aus Schwaben doch nicht zur Grundlage der vor-
liegenden vergleichenden Besprechung zu machen (s. weiter unten).

*) Der Jura, Tübingen, S. 62.
 
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