11
Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde
Ein reliefartiges Vorspringen oder Zurücktreten einzelner Zonen
der Ringfläche, wie sie so gut wie alle Ringbildungen der Campiler
Schichten zeigen, fehlt also denen von Royuela bis auf Andeu-
tungen. Es liegt mir trotzdem fern, die zwischen den alpinen und
den aragonischen Ringbildungen von Wurm angenommenen Be-
ziehungen zu bestreiten, denn die entscheidenden Merkmale für
diese Zusammengehörigkeit liegen, wie wir später sehen werden,
nicht in der Ausgestaltung der Ringe. Wurm hat, wie wir schon
sahen, aus durchaus plausiblen praktischen Gründen das Proble-
maticum Philipp’s mit dem Namen Cyclozoon philippi belegt. Dem
Genus Cyclozoon rechnet er auch die spanischen Vorkommen
jedenfalls zu. Ob auch eine spezifische Gleichsetzung am Platze
ist, will er „bei unserer mangelhaften Kenntnis von der systema-
tischen Stellung und Organisation dieser Körper dahingestellt sein
lassen“. Ich muß diese Bemerkungen des Autors im Text seines
Abschnittes etwas hervorheben, da der ganze Abschnitt unter der
Überschrift „Cyclozoon philippi“ ohne weitere Einschränkung segelt.
Ich teile also durchaus Wurm’s Ansicht, daß es sich um nahe
verwandte, aber nicht idente — ich muß von meinem Standpunkte
sagen: Erscheinungen, nicht Wesen — handelt. Ferner erscheint
mir ebenfalls vor allem wesentlich der Zentralkanal. Er
fehlt auch bei meinen Stücken nie, und jede Erklärung muß mit
seiner entscheidenden Wichtigkeit sich auseinandersetzen. Er er-
scheint teils in der bei Wurm dargestellten Form als umwallter
Porus von etwa 1 mm Weite, teils auch als etwas größere Öffnung
ohne Umwallung. Daneben fand ich dann auch geschlossene,
ziemlich spitz aufragende Hügelchen von 2 bis 4 mm Basisdurch-
messer und bis 2 mm Höhe, wohl als der Abschluß der Cyclozoon-
Bildung an der betreffenden Stelle mit einer Art Narbenbildung
in der deckenden Gesteinsschicht.
Allerdings weicht das Gesamtbild der Ringsysteme von Royuela
nach meinem vollständigeren Material in einem Punkte doch
wesentlich von der Darstellung bei Wurm ab. Auf fast meinen
sämtlichen Platten beschränkt sich die Verteilung der beiden ab-
wechselnden Farben nicht auf konzentrische Ringe. Sie bemächtigt
sich oft auch aller Zwischenräume der eigentlichen Ringsysteme
und verteilt sich dort ganz wie die bekannten rhythmischen
Fällungen der LiESEGANG’schen Art. Die in Fig. 7 dargestellte
Nr. 299 meiner Sammlung und die in Fig. 8 gegebene kleine Platte
(Nr. 295) geben mit ihren lebhaften Farbenunterschieden genügend
Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde
Ein reliefartiges Vorspringen oder Zurücktreten einzelner Zonen
der Ringfläche, wie sie so gut wie alle Ringbildungen der Campiler
Schichten zeigen, fehlt also denen von Royuela bis auf Andeu-
tungen. Es liegt mir trotzdem fern, die zwischen den alpinen und
den aragonischen Ringbildungen von Wurm angenommenen Be-
ziehungen zu bestreiten, denn die entscheidenden Merkmale für
diese Zusammengehörigkeit liegen, wie wir später sehen werden,
nicht in der Ausgestaltung der Ringe. Wurm hat, wie wir schon
sahen, aus durchaus plausiblen praktischen Gründen das Proble-
maticum Philipp’s mit dem Namen Cyclozoon philippi belegt. Dem
Genus Cyclozoon rechnet er auch die spanischen Vorkommen
jedenfalls zu. Ob auch eine spezifische Gleichsetzung am Platze
ist, will er „bei unserer mangelhaften Kenntnis von der systema-
tischen Stellung und Organisation dieser Körper dahingestellt sein
lassen“. Ich muß diese Bemerkungen des Autors im Text seines
Abschnittes etwas hervorheben, da der ganze Abschnitt unter der
Überschrift „Cyclozoon philippi“ ohne weitere Einschränkung segelt.
Ich teile also durchaus Wurm’s Ansicht, daß es sich um nahe
verwandte, aber nicht idente — ich muß von meinem Standpunkte
sagen: Erscheinungen, nicht Wesen — handelt. Ferner erscheint
mir ebenfalls vor allem wesentlich der Zentralkanal. Er
fehlt auch bei meinen Stücken nie, und jede Erklärung muß mit
seiner entscheidenden Wichtigkeit sich auseinandersetzen. Er er-
scheint teils in der bei Wurm dargestellten Form als umwallter
Porus von etwa 1 mm Weite, teils auch als etwas größere Öffnung
ohne Umwallung. Daneben fand ich dann auch geschlossene,
ziemlich spitz aufragende Hügelchen von 2 bis 4 mm Basisdurch-
messer und bis 2 mm Höhe, wohl als der Abschluß der Cyclozoon-
Bildung an der betreffenden Stelle mit einer Art Narbenbildung
in der deckenden Gesteinsschicht.
Allerdings weicht das Gesamtbild der Ringsysteme von Royuela
nach meinem vollständigeren Material in einem Punkte doch
wesentlich von der Darstellung bei Wurm ab. Auf fast meinen
sämtlichen Platten beschränkt sich die Verteilung der beiden ab-
wechselnden Farben nicht auf konzentrische Ringe. Sie bemächtigt
sich oft auch aller Zwischenräume der eigentlichen Ringsysteme
und verteilt sich dort ganz wie die bekannten rhythmischen
Fällungen der LiESEGANG’schen Art. Die in Fig. 7 dargestellte
Nr. 299 meiner Sammlung und die in Fig. 8 gegebene kleine Platte
(Nr. 295) geben mit ihren lebhaften Farbenunterschieden genügend