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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0013
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Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde
Leider ist in der Tübinger Sammlung weder ein Original zu
den erwähnten Abbildungen Quenstedt’s noch überhaupt eine
Platte mit dem so auffallenden Fossil vorhanden. Ich bin daher
Herrn Dr. Berckhemer von der Stuttgarter Naturaliensammlung
besonders dankbar, daß er mir die ausgezeichnete Platte von
Hüttlingen, die ich in Taf. IV, Fig. 12 verkleinert abgebildet habe,
zur Untersuchung zugesandt hat. Sie ist übrigens auch in diesem
Museum das einzige vorhandene Stück. Es muß das einigermaßen
befremden, da nach Quenstedt die auffallenden Ringe mit oder
ohne begleitende Ophiuren auf diesen Platten „häufig wieder-
kehren“. Aber die Schichten sind an dem Fundort seit langem
nur noch wenig günstig aufgeschlossen, und früher wurden von
den Sammlern die Ringbildungen, die hier nie für sichere Reste
organischer Wesen gegolten haben, wohl nicht besonders ge-
würdigt.
Nun ist die Platte der Stuttgarter Sammlung ganz allein schon
ausgezeichnet geeignet, wenigstens von der Außenansicht des
eigenartigen Fossils eine gute Vorstellung zu geben. Kaum weniger
als 40 solcher Ringbildungen liegen, allerdings zu einem kleinen
Teile nicht ganz vollständig, auf der etwa 26 X 26 cm messenden
Fläche verteilt.
Außer dem Stuttgarter Stück von Hüttlingen gelangte später
nur noch eine Platte mit einem ausreichend deutlichen Cyclozoon
aus der Sammlung des oben schon genannten Herrn Schraag
in Göppingen in meine Hände. Ich erwähne sie vor allem des-
wegen, weil sie einem ganz anderen Fundorte entstammt, dem
Birenbach bei Eßlingen. Die Platte wimmelt dort genau wie bei
Hüttlingen von Ophiuren, dürfte also dem an der klassischen
Fundstelle brechenden Horizont genau entsprechen (s. den Aus-
schnitt der Platte in Fig. 9).
Der Durchmesser der vollkommen kreisförmig erhaltenen
Ringe der Hüttlinger Platte schwankt von 6 bis 20 mm. Der
Ring selbst springt bei allen etwas weniger scharf vor, als das
untere Exemplar der Zeichnung bei Quenstedt darstellt. Er
erscheint auch breiter, bei mehreren Exemplaren bis 4 mm. Da-
durch erscheint die innere schüsselförmige Vertiefung weniger
geräumig und tief, als in der Zeichnung im „Jura“.
Im Zentrum der Schüssel erhebt sich bei allen die bei Quen-
stedt so scharf abgesetzte Mittelwarze. Ihr Durchmesser über-
schreitet, auch bei großen Ringen, manchmal kaum 1,5 mm, kann
 
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