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Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde
seinem gelegentlichen geringen Vorspringen nach außen zunächst
benannte. Er besaß ebenfalls keine nachweisbare äußere Hülle
und hing ebenso tief herab, wie der äußere „Mantel“ reichte.
Er wird u. a. mit einem verkalkten zentralen Gatrovascularraum
von Coelenteraten verglichen, doch wird sogar mit der Möglich-
keit pflanzlicher Entstehung gerechnet.
Mit dem Tode der Wesens „imprägnierte“ sich sein gallertiger
oder sogar horniger Körper mit Meeresschlamm. Der zentrale
Stiel, oder, wie Wurm später schreibt, Zentralkanal nahm Quarz-
körner auf, die mit ausgeschiedenem Kalkspat zusammen ihn sich
oft deutlich von dem übrigen Körper abheben lassen. Gleichwohl
ist auch hier von einer selbständigen, vielleicht sogar gekammerten
Wand nichts zu sehen.
Ich muß vor allem gegen die Vorstellung von solcher post-
mortalen Ausfüllung des Stammes Bedenken erheben. Der jetzt
dem Stamm des Cyclozoon entsprechende Sedimentzylinder füllt
doch diesen stets aus und trägt auf seiner oberen Fläche die
ganz charakteristische, von dem Begriff des Cyclozoon untrenn-
bare Ringskulptur. Ein nur mit Meeresschlamm imprägnierter
Weichkörper (oder sogar Hornkörper!) konnte doch zunächst bei
seiner Verwesung niemals einen seinen ganzen ursprünglichen
Raum ausfüllenden mineralischen Absatz liefern. Wenn man aber
mit einer späteren Ergänzung, einer Nachfüllung rechnen soll,
woher kam dann an ihrer Oberfläche die auffallende und charak-
teristische Skulptur, wenn das Wesen, dem sie eignete, längst
tot und zerfallen war? Ferner: ein aus einem imprägnierten
Weichkörper schließlich sich absetzendes Sediment konnte doch
kaum gut geschichtet sein, wie z. B. die ganze Innenmasse des
schönen in Fig. 4 dargestellten „Weinglasfußes“ der Sammlung
Philipp so deutlich zeigt. Und vor allem: die Schichtung im
Stamme des Cyclozoon stimmt, wenn sie überhaupt zu sehen
ist, gewöhnlich völlig mit der im benachbarten Gestein vorhan-
denen, wenn auch ein leichtes Absinken nach unten am Mantel
oft festzustellen ist. Man kann das besonders gut verfolgen auf
alten Verwitterungsflächen mit ihren dicht nebeneinander milli-
metertief eingefressenen Linien. Eine solche Verwitterungsskulptur
zeigt an der in Fig. 1 b dargestellten Platte die rechte, äußere
Querfläche. Hier übersieht man das durch den Querbruch ange-
schnittene Cyclozoon sehr hübsch in seinem inneren Bau. Die
Mantelbegrenzung ist angedeutet, und über sie hinweg setzt
Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde
seinem gelegentlichen geringen Vorspringen nach außen zunächst
benannte. Er besaß ebenfalls keine nachweisbare äußere Hülle
und hing ebenso tief herab, wie der äußere „Mantel“ reichte.
Er wird u. a. mit einem verkalkten zentralen Gatrovascularraum
von Coelenteraten verglichen, doch wird sogar mit der Möglich-
keit pflanzlicher Entstehung gerechnet.
Mit dem Tode der Wesens „imprägnierte“ sich sein gallertiger
oder sogar horniger Körper mit Meeresschlamm. Der zentrale
Stiel, oder, wie Wurm später schreibt, Zentralkanal nahm Quarz-
körner auf, die mit ausgeschiedenem Kalkspat zusammen ihn sich
oft deutlich von dem übrigen Körper abheben lassen. Gleichwohl
ist auch hier von einer selbständigen, vielleicht sogar gekammerten
Wand nichts zu sehen.
Ich muß vor allem gegen die Vorstellung von solcher post-
mortalen Ausfüllung des Stammes Bedenken erheben. Der jetzt
dem Stamm des Cyclozoon entsprechende Sedimentzylinder füllt
doch diesen stets aus und trägt auf seiner oberen Fläche die
ganz charakteristische, von dem Begriff des Cyclozoon untrenn-
bare Ringskulptur. Ein nur mit Meeresschlamm imprägnierter
Weichkörper (oder sogar Hornkörper!) konnte doch zunächst bei
seiner Verwesung niemals einen seinen ganzen ursprünglichen
Raum ausfüllenden mineralischen Absatz liefern. Wenn man aber
mit einer späteren Ergänzung, einer Nachfüllung rechnen soll,
woher kam dann an ihrer Oberfläche die auffallende und charak-
teristische Skulptur, wenn das Wesen, dem sie eignete, längst
tot und zerfallen war? Ferner: ein aus einem imprägnierten
Weichkörper schließlich sich absetzendes Sediment konnte doch
kaum gut geschichtet sein, wie z. B. die ganze Innenmasse des
schönen in Fig. 4 dargestellten „Weinglasfußes“ der Sammlung
Philipp so deutlich zeigt. Und vor allem: die Schichtung im
Stamme des Cyclozoon stimmt, wenn sie überhaupt zu sehen
ist, gewöhnlich völlig mit der im benachbarten Gestein vorhan-
denen, wenn auch ein leichtes Absinken nach unten am Mantel
oft festzustellen ist. Man kann das besonders gut verfolgen auf
alten Verwitterungsflächen mit ihren dicht nebeneinander milli-
metertief eingefressenen Linien. Eine solche Verwitterungsskulptur
zeigt an der in Fig. 1 b dargestellten Platte die rechte, äußere
Querfläche. Hier übersieht man das durch den Querbruch ange-
schnittene Cyclozoon sehr hübsch in seinem inneren Bau. Die
Mantelbegrenzung ist angedeutet, und über sie hinweg setzt