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M. Schmidt
und ist in dessen Zertrümmerung und Durchspülung mit Wasser
und Gasen eine Folge- und Begleiterscheinung der Tektonik.
Doch ist es sicher nicht ausgeschlossen, daß auch in Schlamm-
gründen mit reicher Beteiligung zersetzbarer, z. Teil organischer
Beimengungen sich Bedingungen herausbilden, die zur Entstehung
echter Cyclozoen führen können.
Ob es sich bei dem ersten Austreten von Gas und Wasser
gelegentlich auch um die Benutzung präformierter Kanäle
handelte, Bohrgänge u. dergl., wie sie im schlammigen Wasser
oft so häufig sind, erscheint an sich nicht unwahrscheinlich. Nur
haben sie mit der Ausbildung des eigentlichen Cyclozoon weiter-
hin nichts mehr zu tun, sobald sich auch die Mantelzone als
Randbildung des Auspuffvorganges im wachsenden Sediment
nachweisen läßt.
Natürlich wäre es auch von Interesse, mit den reichen, sonst
schon über Gasaustritte und Entgasungsspuren in Sedimenten
vorliegenden Nachrichten und Erfahrungen (s. Übersicht von
H. Korn 1932 in G. Link und E. Blank, Chemie der Erde) in
den verschiedensten Belangen, die in Frage kommen, Fühlung
zu nehmen. Aber das für Cyclozoon bisher vorliegende Material
ist einstweilen zu sehr, wenn ich so sagen darf, wurzelloses
Museumsgut. Eine methodische Ergänzung der Beobachtungen
im anstehenden Gestein ist unbedingt nötig und wird hier gewiß
noch manche wertvolle Aufklärung bringen.
Es ist aber jetzt schon, glaube ich, nicht schwer, sich vorzu-
stellen, wie auf einer solchen Austrittsstelle von Wasser und
Gas in dem entstehenden Sediment ein typisches Cyclozoon sich
bilden konnte. Jeder noch so leichte Stoß, vor allem beim Aus-
treten und Sichablösen einer Gasblase aus dem Gefängnis ihres
bisherigen Weges, mußte sich in Form einer Kugelwelle dem
umgebenden Wasser mitteilen. Der Stoß wird beim perio-
dischen Mitwirken des Austrittes und der Ablösung einer Gasblase
auf einen Moment stärkster Wirkung konzentriert, in ähnlicher
Weise wie bei einem Explosionsmotor moderner Antriebe. Dieser
Stoß zeichnet auf dem leichtbeweglichen Schlamme der nächsten
Umgebung als äußerste Grenze seiner Wirksamkeit eine kreis-
förmige Spur als erste Ringbildung. Die Oberfläche dieses
Stoßbereiches kann sich noch nach Zonen gliedern, erhaben oder
vertieft. Vor allem eine Sonderung nach feinerem oder gröberem
Korn der Bestandteile wird dabei eintreten. Feinste, tonige Be-
M. Schmidt
und ist in dessen Zertrümmerung und Durchspülung mit Wasser
und Gasen eine Folge- und Begleiterscheinung der Tektonik.
Doch ist es sicher nicht ausgeschlossen, daß auch in Schlamm-
gründen mit reicher Beteiligung zersetzbarer, z. Teil organischer
Beimengungen sich Bedingungen herausbilden, die zur Entstehung
echter Cyclozoen führen können.
Ob es sich bei dem ersten Austreten von Gas und Wasser
gelegentlich auch um die Benutzung präformierter Kanäle
handelte, Bohrgänge u. dergl., wie sie im schlammigen Wasser
oft so häufig sind, erscheint an sich nicht unwahrscheinlich. Nur
haben sie mit der Ausbildung des eigentlichen Cyclozoon weiter-
hin nichts mehr zu tun, sobald sich auch die Mantelzone als
Randbildung des Auspuffvorganges im wachsenden Sediment
nachweisen läßt.
Natürlich wäre es auch von Interesse, mit den reichen, sonst
schon über Gasaustritte und Entgasungsspuren in Sedimenten
vorliegenden Nachrichten und Erfahrungen (s. Übersicht von
H. Korn 1932 in G. Link und E. Blank, Chemie der Erde) in
den verschiedensten Belangen, die in Frage kommen, Fühlung
zu nehmen. Aber das für Cyclozoon bisher vorliegende Material
ist einstweilen zu sehr, wenn ich so sagen darf, wurzelloses
Museumsgut. Eine methodische Ergänzung der Beobachtungen
im anstehenden Gestein ist unbedingt nötig und wird hier gewiß
noch manche wertvolle Aufklärung bringen.
Es ist aber jetzt schon, glaube ich, nicht schwer, sich vorzu-
stellen, wie auf einer solchen Austrittsstelle von Wasser und
Gas in dem entstehenden Sediment ein typisches Cyclozoon sich
bilden konnte. Jeder noch so leichte Stoß, vor allem beim Aus-
treten und Sichablösen einer Gasblase aus dem Gefängnis ihres
bisherigen Weges, mußte sich in Form einer Kugelwelle dem
umgebenden Wasser mitteilen. Der Stoß wird beim perio-
dischen Mitwirken des Austrittes und der Ablösung einer Gasblase
auf einen Moment stärkster Wirkung konzentriert, in ähnlicher
Weise wie bei einem Explosionsmotor moderner Antriebe. Dieser
Stoß zeichnet auf dem leichtbeweglichen Schlamme der nächsten
Umgebung als äußerste Grenze seiner Wirksamkeit eine kreis-
förmige Spur als erste Ringbildung. Die Oberfläche dieses
Stoßbereiches kann sich noch nach Zonen gliedern, erhaben oder
vertieft. Vor allem eine Sonderung nach feinerem oder gröberem
Korn der Bestandteile wird dabei eintreten. Feinste, tonige Be-