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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 2. Abhandlung): Über Wollastoniturtit und die Entstehungsweisen von Alkaligesteinen — Heidelberg, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.43714#0004
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0. H. Erdmannsdörffer : Über Wollastoniturtit

I.
Auswürflinge der Syenit- und Nephelinsyenit-Reihe.
Die Stücke stammen vom Kerimassi und Oldonjo l’Engai
(GL 127, GL Kl V 9, 21689, 21871) 9- Es sind mittelkörnige, z. T.
etwas miarolithische Gesteine, die vielfach durch Pyroxenanhäu-
fungen eine parallelschlierige Textur zeigen. Sie bilden eine
deutliche Einheit.
Pyroxen: dunkelgrün, ziemlich stark pleochroitisch, meist in
Häufchen oder radialen Gruppen angeordnet.
ca= 12° 14° 21 — 23° 35°;
2 V um 90°, gern: 2 Vz = 86°, 2 Va = 84°. Dispersion um
y = <C V; y—a = 0.029.
Feldspat: Anorthoklas, Ausl. a:a' auf(001) = 3,4°, cr.a= 10—12°.
Maximum J_ (010) = 9,5°. a:a'l7 = 8—10°. 2 V«= 8, 11, 34,
35, 38, 39°, > v. Achsenebene stets quer zu (010). Zwillinge:
Albit- und Periklinstreifung sehr fein und nicht überall erkennbar.
Es überwiegt das Manebacher Gesetz (ZP: a = 86,: ß = 4,: y = 90 °),
das in einfachen Zwillingen, z. T. mit mehrfacher Lamellierung
auftritt. Vereinzelt das Karlsbader Gesetz (/?x : /?2 = 40°) und ein
Zwilling nach (110) (ZP : a = 30, : ß = 74, : y = 65°, ßt:ß2 = 35°);
mehrfach treten Vierlinge nach Manebach -{- Baveno auf.
Die Feldspäte bilden z. T. größere, oft intensiv bestäubte
Kristalloide, die in einer feiner körnigen aplitisch gefügten Masse
liegen.
Nephelin (schätzungsweise 3% der farblosen Gemengteile)
in Körnern zwischen und in den Feldspäten sowie in schöner
symplektitischer Verwachsung mit diesen; häufig zu gelblich ge-
färbten zeolithischen Substanzen zersetzt, die auch lokal den Feld-
spat verdrängen, ihrerseis aber durch Kalkspat ersetzt werden.
Ob die Symplektite von Leucit abzuleiten sind (24, S. 257),
ist nicht sicher zu entscheiden. Leucit selbst fehlt.
Titanit z. T. schwarmartig gehäuft, gestreckt nach [100],
Cancrinit in Spuren, lokal etwas Wollastonit, zusammen
mit Kalkspat; Apatit in wechselnden Mengen.
Die Mengenverhältnisse zwischen den farblosen Gemengteilen
und dem Pyroxen schwanken infolge der Neigung zum schlierigen
J) Die bei den einzelnen Proben in Klammern angeführten Zahlen
beziehen sich auf das Material meines Instituts; ein vorgesetztes GL be-
zeichnet Stücke aus der Sammlung der Geol. L. A.
 
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