und die Entstehungsweisen von Alkaligesteinen 19
Alkalicharakter (mit Kersantiten u. ä. vernüpfte „Camptonite“,
„Theralithdiabase“) im Ganggefolge der Lausitzer Granitintrusion
(30) wird man nach Lage der Dinge ebensowenig auf jene
Ursache zurückführen können, wie etwa das Auftreten von Aegi-
ringraniten im Bereich des Norit-Anorthositstammes von Bergen-
Jotun in Norwegen (31).
Die BowEN’sche, im Wesentlichen rein rechnerisch abgeleitete
Hypothese (24) von der Aufschmelzung hornblenditischer Gesteine
hat manches Bestechende hinsichtlich des Stoffbestandes. Daly’s
Bedenken wegen der Wärmebilanz des Vorganges sind sicher
beachtlich (3, S. 521, Anm. 8); für das von ihm vermißte Zu-
sammenauftreten von Hornblende- mit Nephelingesteinen liefert
unser Gebiet einen Beitrag. Sonstige Paragenesen von gabbroiden
und anderen Kalkalkaligesteinen (z. T. auch mit Hornblendege-
steinen) mit Nephelingesteinen wurden mehrfach festgestellt:
Jenissei (Granit-Syenit-Nephelinsyenit-Banatit-Gabbro-Diabas-Peri-
dotite) (32), Okanagan Mts. U. S. A. und Brit. Columbia (Syenit-
Malignit-Nephelinsyenit-Granodiorit-Quarzdiorit-Alkalisyenit) (33),
Wisconsin (Gabbro-Diorit-Nephelinsyenit-Granit) (34), Azofmassiv
(Gegend von Mariupol) (Granit-Pyroxenit-Gabbro-Alkalisyenite-
Nephelinsyenite-Mariupolit) (35), vielleicht auch Haliburton Ban-
croftgebiet in Ontario (36). Hier sind überall die Gabbros früher
erstarrt als die nephelinführenden Gesteine, gehören aber nach
Auffassung der Autoren zur gleichen Intrusionsfolge.
Gleichwohl wird man dies Zusammenauftreten noch nicht im
Sinne der BowEN’schen Idee verallgemeinern dürfen. Wie schwierig
es überhaupt ist, Schlußfolgerungen, die im Wesentlichen aus
Laboratoriumserfahrungen gewonnen worden sind, auf die Ver-
hältnisse in der Natur zu übertragen, hat Shand bei der Erörterung
der BowEN’schen Ableitung foyaitischer Differentiate aus einem
primären Basaltmagma sehr eindringlich hervorgehoben (21, S. 425).
Die hier beschriebenen magmatischen Veränderungen an den
Hornblenditauswürflingen lassen eine eindeutige Zurückführung
auf die hypothetische Reaktion Bowen’s meines Erachtens nicht
zu. Meine Untersuchungen sprechen eher für die Einwirkung
eines allochthonen Nephelinsyenitmagmas auf die Einschlüsse.
Kaum minder stark hypothetisch belastet erscheinen die Hol-
MES’schen Anschauungen über Kristallisationsdifferentiation der
Leucit- und gewisser Nephelingesteine vom Ruwenzori (14, 25)
und benachbarten Gebieten aus K- und Na-reichen Restmagmen
Alkalicharakter (mit Kersantiten u. ä. vernüpfte „Camptonite“,
„Theralithdiabase“) im Ganggefolge der Lausitzer Granitintrusion
(30) wird man nach Lage der Dinge ebensowenig auf jene
Ursache zurückführen können, wie etwa das Auftreten von Aegi-
ringraniten im Bereich des Norit-Anorthositstammes von Bergen-
Jotun in Norwegen (31).
Die BowEN’sche, im Wesentlichen rein rechnerisch abgeleitete
Hypothese (24) von der Aufschmelzung hornblenditischer Gesteine
hat manches Bestechende hinsichtlich des Stoffbestandes. Daly’s
Bedenken wegen der Wärmebilanz des Vorganges sind sicher
beachtlich (3, S. 521, Anm. 8); für das von ihm vermißte Zu-
sammenauftreten von Hornblende- mit Nephelingesteinen liefert
unser Gebiet einen Beitrag. Sonstige Paragenesen von gabbroiden
und anderen Kalkalkaligesteinen (z. T. auch mit Hornblendege-
steinen) mit Nephelingesteinen wurden mehrfach festgestellt:
Jenissei (Granit-Syenit-Nephelinsyenit-Banatit-Gabbro-Diabas-Peri-
dotite) (32), Okanagan Mts. U. S. A. und Brit. Columbia (Syenit-
Malignit-Nephelinsyenit-Granodiorit-Quarzdiorit-Alkalisyenit) (33),
Wisconsin (Gabbro-Diorit-Nephelinsyenit-Granit) (34), Azofmassiv
(Gegend von Mariupol) (Granit-Pyroxenit-Gabbro-Alkalisyenite-
Nephelinsyenite-Mariupolit) (35), vielleicht auch Haliburton Ban-
croftgebiet in Ontario (36). Hier sind überall die Gabbros früher
erstarrt als die nephelinführenden Gesteine, gehören aber nach
Auffassung der Autoren zur gleichen Intrusionsfolge.
Gleichwohl wird man dies Zusammenauftreten noch nicht im
Sinne der BowEN’schen Idee verallgemeinern dürfen. Wie schwierig
es überhaupt ist, Schlußfolgerungen, die im Wesentlichen aus
Laboratoriumserfahrungen gewonnen worden sind, auf die Ver-
hältnisse in der Natur zu übertragen, hat Shand bei der Erörterung
der BowEN’schen Ableitung foyaitischer Differentiate aus einem
primären Basaltmagma sehr eindringlich hervorgehoben (21, S. 425).
Die hier beschriebenen magmatischen Veränderungen an den
Hornblenditauswürflingen lassen eine eindeutige Zurückführung
auf die hypothetische Reaktion Bowen’s meines Erachtens nicht
zu. Meine Untersuchungen sprechen eher für die Einwirkung
eines allochthonen Nephelinsyenitmagmas auf die Einschlüsse.
Kaum minder stark hypothetisch belastet erscheinen die Hol-
MES’schen Anschauungen über Kristallisationsdifferentiation der
Leucit- und gewisser Nephelingesteine vom Ruwenzori (14, 25)
und benachbarten Gebieten aus K- und Na-reichen Restmagmen