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0. H. Erdmannsdorffer : Über Wollastoniturtit
von Peridotiten. Zu einer Stellungnahme reicht jedoch das aus
dem Großen Graben herrührende Material nicht aus. Man ver-
gleiche auch die von Shand erhobenen Bedenken (37).
Es wurde auf S. 16 Shand’s Nachweis angeführt, daß der Ijolith
des Sekunkunigebietes durch Aufnahme von Kalkstein in foyaiti-
sches Magma entstanden ist; die Entstehung des Nephelinsyenits
selbst ist fraglich gelassen, sie könnte aber immerhin nach den
SHAND’schen Gedankengängen auf eine irgendwo in der Tiefe
erfolgte Kalkassimilation zurückgeführt werden. Anders am Granit-
berg im früheren Deutsch-Südwest-Afrika (38), wo Shand (15,
S. 236) die Entstehung des Foyaits auf Assimilation des das kri-
stalline kalkfreie Grundgebirge transgressiv überlagernden
Namakalkes zurückführt, der jetzt nur noch in kleinen Resten er-
halten ist.
Shand hat sehr interessante Zahlen gegeben über die
Menge der bei Karbonatassimilation durch Granit entstehenden
Nephelingesteine (21, 1930, S. 415). Danach würden hundert Teile
Granit mit 65 Teilen Ca CO3 nach Absinken der syntektischen
Kalksilikate etwa 60—80 % Foyait liefern.
Diese Zahlen, auf den Granitberg angewendet, zeigen folgendes:
Die Nama-Formation enthält Dolomite von insgesamt etwa
200 m Mächtigkeit. Der Durchmesser des nahezu kreisförmigen
Foyaitschlotes ist 2 km, der ursprünglich an seiner Stelle gelegene
Dolomitkomplex betrug also 0,63 km3. Die Assimilation durch
einen angenommenen Granit hätte alsdann zu einer Foyaitmenge
von rund 0,7 km3 geführt, d. h. etwa eben soviel wie der Nama-
kalk zuvor einnahm. Es könnte also günstigsten Falles nur eine
geringmächtige Foyaitplatte dem Granit der Schlotfüllung aufliegen.
Nun hat aber Erich Kaiser für das aus Nephelinsyenit J-
Alkalisyenit bestehende Signalberg-Schlueberg-Massiv gezeigt (38),
daß dieses, ebenfalls in kalkarmen kristallinen Schiefern aufsitzend,
zu einer Zeit intrudiert wurde, als die liegende Grenze der Nama-
formation weit über dem heutigen Denudationsniveau gelegen
war. Das heißt aber, daß diese Intrusivmassen eben bis in so erheb-
liche Tiefe hinab aus Nephelinsyenit bestehen, daß für dessen Bildung
durch Assimilation die Dolomite der Namaformation schon rein
mengenmäßig nicht im entferntesten ausreichen, ganz abgesehen
von der Frage, wie man sich das Hinabwandern der leichten
Foyaitfraktion in größere Tiefen vorzustellen hätte.
0. H. Erdmannsdorffer : Über Wollastoniturtit
von Peridotiten. Zu einer Stellungnahme reicht jedoch das aus
dem Großen Graben herrührende Material nicht aus. Man ver-
gleiche auch die von Shand erhobenen Bedenken (37).
Es wurde auf S. 16 Shand’s Nachweis angeführt, daß der Ijolith
des Sekunkunigebietes durch Aufnahme von Kalkstein in foyaiti-
sches Magma entstanden ist; die Entstehung des Nephelinsyenits
selbst ist fraglich gelassen, sie könnte aber immerhin nach den
SHAND’schen Gedankengängen auf eine irgendwo in der Tiefe
erfolgte Kalkassimilation zurückgeführt werden. Anders am Granit-
berg im früheren Deutsch-Südwest-Afrika (38), wo Shand (15,
S. 236) die Entstehung des Foyaits auf Assimilation des das kri-
stalline kalkfreie Grundgebirge transgressiv überlagernden
Namakalkes zurückführt, der jetzt nur noch in kleinen Resten er-
halten ist.
Shand hat sehr interessante Zahlen gegeben über die
Menge der bei Karbonatassimilation durch Granit entstehenden
Nephelingesteine (21, 1930, S. 415). Danach würden hundert Teile
Granit mit 65 Teilen Ca CO3 nach Absinken der syntektischen
Kalksilikate etwa 60—80 % Foyait liefern.
Diese Zahlen, auf den Granitberg angewendet, zeigen folgendes:
Die Nama-Formation enthält Dolomite von insgesamt etwa
200 m Mächtigkeit. Der Durchmesser des nahezu kreisförmigen
Foyaitschlotes ist 2 km, der ursprünglich an seiner Stelle gelegene
Dolomitkomplex betrug also 0,63 km3. Die Assimilation durch
einen angenommenen Granit hätte alsdann zu einer Foyaitmenge
von rund 0,7 km3 geführt, d. h. etwa eben soviel wie der Nama-
kalk zuvor einnahm. Es könnte also günstigsten Falles nur eine
geringmächtige Foyaitplatte dem Granit der Schlotfüllung aufliegen.
Nun hat aber Erich Kaiser für das aus Nephelinsyenit J-
Alkalisyenit bestehende Signalberg-Schlueberg-Massiv gezeigt (38),
daß dieses, ebenfalls in kalkarmen kristallinen Schiefern aufsitzend,
zu einer Zeit intrudiert wurde, als die liegende Grenze der Nama-
formation weit über dem heutigen Denudationsniveau gelegen
war. Das heißt aber, daß diese Intrusivmassen eben bis in so erheb-
liche Tiefe hinab aus Nephelinsyenit bestehen, daß für dessen Bildung
durch Assimilation die Dolomite der Namaformation schon rein
mengenmäßig nicht im entferntesten ausreichen, ganz abgesehen
von der Frage, wie man sich das Hinabwandern der leichten
Foyaitfraktion in größere Tiefen vorzustellen hätte.