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Hausser, Isolde; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 6. Abhandlung): Das dielektrische Verhalten organischer Zwitterionen unter besonderer Berücksichtigung von Molekülen der Hirn- und Nervensubstanz — Heidelberg, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.43718#0029
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29

Das dielektrische Verhalten organischer Zwitterionen
Die Fig. 23a zeigt Messungen an einer Lösung von Lecithin
in absolutem Alkohol V2on in Abhängigkeit von der Temperatur
bei verschiedenen Wellenlängen. Fig. 23b stellt ähnliche Mes-
sungen an Sphingomyelin in absolutem Alkohol \ 40 n dar.


Sphingomyelin (Formel s. Fig. 22 c)
gelöst in Äthylalkohol c = 1/40 n.

Die Kurven Nr. 1,

2 = 3.55

A e
A c

= 38
f = 30°

2 wurden gemessen bei den Wellenlängen
7,30 m.
160.

Die Messungen sagen zunächst aus, daß Lecithin und Sphingo-
myelin Zwitterionen sein müssen, da sie die DK des Alkohols
stark erhöhen. Es ergibt sich für Lecithin As/Ac — 64 und für
Sphingomyelin = 160. Aus chemischen Gründen kann nur der
kurze Cholinphosphorsäure-Arm, so wie in Fig. 22 angegeben,
Zwitterionenstruktur besitzen. Der Abstand der positiven von
der negativen Ladung beträgt also bei diesen beiden Molekülen
fünf Atomabstände.
Ob der sehr hohe Wert für Ae/Ac, der sich für Sphingomye-
lin ergibt, vielleicht durch die etwas zu große Leitfähigkeit der
Sphingomyelin-Lösung bedingt ist, die sich leider nicht beseitigen
ließ, konnte noch nicht geklärt werden.
 
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