Metadaten

Eichholtz, Fritz; Schmitt-Kemper, Walter; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 7. Abhandlung): Über die Wirkung der Heidelberger Radiumsole — Heidelberg, 1935

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43719#0005
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
5

Über die Wirkung der Heidelberger Radiumsole
ber gehalten werden muß — einmaliges Auskochen vor dem Be-
ginn des Versuches und tägliches Durchspülen mit Brunnenwasser
mittelst Wasserstrahlpumpe genügt —, so ein, daß die Krümmung
nach unten zeigt. Die Urethra liegt, wie schon gesagt, unter der
Scheide. Beim Einführen hebe und senke man das freie Ende
abwechselnd, so daß wippende Bewegungen entstehen. So gleitet
die Katheterspitze meist spielend in die Harnröhre. Dies stellt
man dadurch fest, daß man mit dem Zeigefinger Schleimhaut
zwischen diesem und der Katheterspitze fühlt. Hat man jedoch
die Harnröhrenöffnung verfehlt und den Katheter in die Scheide
eingeführt, so hebe man das freie Ende ziemlich nach oben und
ziehe den Katheter ganz langsam zurück. Hierbei spürt man dann
deutlich den feinen Ruck, mit dem die Katheterspitze über die
Urethramündung gleitet. In diesem Augenblick schiebt man den
Katheter wieder vor und gelangt so mit Sicherheit in die Harn-
röhre. Da diese sich nun nach oben wendet, muß man den Ka-
theter spielen lassen; er dreht sich dann ganz von selbst so, daß
seine Krümmung mit der der Urethra übereinstimmt. Schließlich
zeigt sie nach unten in den Hohlraum der Blase. Da die Harn-
röhre bei der Hündin recht lang ist, ist der Katheter nunmehr
fast bis zu den Ringen eingeführt.
Liegt der Katheter richtig, und enthält die Blase noch eine
genügende Menge Harn, so läuft dieser jetzt ohne weiteres heraus.
Um für die ph-Messung geeigneten Urin zu erhalten, muß man
diesen unter Paraffin auffangen, so daß er mit der Luft nicht in
Berührung kommt, also weder Kohlensäure noch Ammoniak ab-
geben kann. Man bringt zu diesem Zweck an dem freien Ka-
theterende einen Gummischlauch mit einem Glasrohr an und hält
einen 25 ccm Meßzylinder, in den man 2—3 ccm Paraffinum liqu.
eingebracht hat, bereit. Hat man alsdann den Katheter ganz in
die Blase eingeführt, läuft der Urin unter das Paraffin, welches
nun seine Oberfläche bedeckt. Wurde auf diese Weise genügend
Harn aufgefangen — 12—20 ccm —, klemmt man den Schlauch
ab und vertauscht den kleinen mit einem großen Meßzylinder von
500—1000 ccm Inhalt, je nach der zu erwartenden Harnmenge.
Hört der Urin auf zu fließen, so kann man manchmal durch
mehrmaliges Hin- und Herschieben des Katheters noch einige
Kubikzentimeter zutage fördern. Genügt dies nicht, so drücke man
die Blase, welche dicht über der Symphyse liegt, aus. Man muß
dabei den in der Blase liegenden Katheter fühlen. Nur so ist man
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften