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Eichholtz, Fritz; Brehm, Karlheinz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 9. Abhandlung): Preßsaftsilage: ein Beitrag zur völkischen Wirtschaft, Ernährung und Gesundheit — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43721#0004
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Fritz Eichholtz und Karlheinz Brehm: Preßsaftsilage.

In einem gutgebauten luftdichten Silo verhindert die Kohlen-
säure den Zutritt der Luft von oben her und damit das uner-
wünschte Wuchern der Schimmelpilze. Beim Öffnen des Silos
liegt sie als unsichtbare Wolke über dem Futterstock. Eine ein-
geführte brennende Kerze soll zum Zeichen eines guten luftdich-
ten Abschlusses sofort erlöschen. Wird diese Kohlensäure aus
Unvorsicht oder Unkenntnis eingeatmet, so führt sie zu schweren
Erstickungserscheinungen, zu Betäubung und hin und wieder sogar
zu Todesfällen. Man pflegt sie zu entfernen, indem man einen
brennenden Strohwisch hineinwirft.
Der zweite Vorgang, der notwendig ist, besteht in der Bil-
dung von Sickersaft, der aus den Pflanzen austritt, die Zwischen-
räume mit ausfüllt und den Nährboden darstellt für die Milch-
säurebazillen. Pflanzen mit starker Sickersaftbildung, wie Weiß-
kohl, Mais u. a., lassen sich besonders leicht silieren. Bei an-
deren Futterpflanzen muß nachgeholfen werden. Die Sickersaft-
bildung wird mechanisch herbeigeführt durch Häckseln der Pflan-
zen. Je feiner gehäckselt wird, um so stärker ist die Sicker-
saftbildung. Mais-, Weißkohl-, Rübenblätter u. a. liefern auch bei
grober Häckselung genügend Sickersaft, andere, wie Wicken, be-
dürfen besonders kurzer Häckselung. Die Sickersaftbildung wird
verstärkt durch festes Einstampfen und Anwendung von hohem
Druck bei der Pressung. Je stärker der Druck bei der Pressung,
desto besser ist — abgesehen von der Austreibung der Luft —
die Bildung von Sickersaft. Besonders an den Rändern des Si-
los muß besonders gut eingestampft werden, denn gerade hier
kommt es besonders leicht zu ungenügender Säuerung und da-
mit zum Vordringen von Schimmelpilzen.
Die Sickersaftbildung ist auch durch chemische Mittel herbei-
zuführen. Dazu dient seit altersher der Zusatz von Kochsalz, das
auf osmotischem Wege die Pflanzensäfte herauslockt. Eine an-
dere Bedeutung haben die zugesetzten Kochsalzmengen wahr-
scheinlich nicht, insbesondere sind sie viel zu gering für eine
Desinfektionswirkung. Dasselbe wird erreicht mit Hilfe von an-
deren Mineralsalzen und von organischen Stoffen, deren wässrige
Lösungen einen starken osmotischen Druck entfalten und dadurch
Sickersaft anziehen. Auch Zuckerzusatz wirkt hauptsächlich in
diesem Sinne.
Man hat sich vorgestellt, daß durch den Zuckerzusatz auch
 
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