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Eichholtz, Fritz; Brehm, Karlheinz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 9. Abhandlung): Preßsaftsilage: ein Beitrag zur völkischen Wirtschaft, Ernährung und Gesundheit — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43721#0018
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Fritz Eichholtz und Karlheinz Brehm: Preßsaftsilage.

IV. Auf Grund dieser Erkenntnisse, zum Teil anknüpfend an
alte Volksweisheiten und rituelle Vorschriften, sind die modernen
Diätverfahren entwickelt worden, die alle ausgiebigen Gebrauch
machen von den besonders günstigen Eigenschaften des grünen
Blattes und der Knollengemüse. (Rohkost, Gemüse-, Obstkuren,
Apfelkuren, salzfreie Diät, SAUERBRUCH-GERSON-Diät, alkalische Diät,
Zickzackkost). Alle diese Verfahren müssen mit der Schwierig-
keit rechnen, in den Winter- und Frühjahrsmonaten vollwertige
und wohlfeile pflanzliche Nahrungsstoffe zu erhalten. In dieser
Jahreszeit sind die neuzeitlichen Diätverfahren vielfach nur bei
wohlhabenden Kranken durchzuführen.
Jeder Versuch, das grüne Blatt und die Knollengemüse mit
allen lebensnotwendigen Bestandteilen zu konservieren, bedeutet
daher nach heutiger Auffassung eine erhebliche Verbesserung des
allgemeinen Gesundheitszustandes. Nur die Früchte, das Getreide-
vollkorn, die Knollengemüse und die frische Milch besitzen ebenso
hervorragende Schutzeigenschaften wie das grüne Blatt. Die Milch
wird im Winter bei Verfütterung von guter Silage besonders
wertvoll.
Wir haben daher die verschiedensten Gemüse nach dem Preß-
saftverfahren eingelegt. Aus wirtschaftlichen Rücksichten nahmen
wir dazu kleine x/2 kg Konservengläser, die mit Leitungswasser
und Bürste gereinigt waren. Eine Sterilisation erübrigt sich. Die
Gemüse und Knollen, die auf dem Markt erhältlich waren, wurden
in Würfel oder Scheiben geschnitten und eingefüllt. Durch Zusatz
von Maispreßsaft wird die Luft verdrängt, die eingelegten Gemüse
werden mit Paraffinöl und Pergament gegen die Luft abgeschlossen
(es eignet sich auch jedes andere Öl, das beim Öffnen der Kon-
serven abgegossen und, wie das Paraffinöl, für denselben Zweck
weiter benutzt werden kann).
In diesem Zustande überläßt man die Konserven der Gärung.
Bei einzelnen Gemüsen setzt eine mäßige Gasentwicklung ein,
die indessen nicht stört und nach einigen Tagen von selbst aufhört.
Nach Beendigung dieser Gärung ist die Pflanze endgültig kon-
serviert. Es spielen sich bei Luftabschluß keine weiteren Um-
setzungen mehr ab.
Die Ergebnisse unserer Untersuchungen sind in der folgenden
Tabelle zusammengefaßt.
 
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