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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 10. Abhandlung): Die Gesteine von den Fehren bei Neustadt, 3 — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43736#0006
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0. H. Erdmannsdörffer : Die Gesteine

liegen, die mit Plagioklasmosaik verknüpft sind2). Dessen
äußere Umgrenzung zeigt oft deutliche Leistenform, z. T. gegabelt
(vergl. 1, II, Tafel III, Fig. 3). Darin liegt Biotit in wechselnden
Mengen, häufig chloritisiert. Vorhanden ist ferner Magnetkies,
Magnetit, Ilmenit.
2. Im Kern sitzen Pyroxen Skelette, die aus einzelnen ver-
schieden orientierten eckig aneinanderstoßenden Teilindividuen
zusammengesetzt sind und insgesamt ein zusammenhängendes
Netzwerk bilden können. An sie schließt sich braune Horn-
blende in Körneraggregaten an; die Resträume erfüllt Plagio-
klasmosaik, oft von krummen Hornblendestengeln durch-
setzt („Retikularstruktur“ Schalch (5)), wie sie auch die im Pla-
gioklasmosaik sitzenden Granatkörner umgeben. Erze werden
von Hornblende und Plagioklas, Biotit auch von Granat um-
schlossen.
Die Zusammensetzung der Plagioklase schwankt, z. T. in
zonarem Wechsel, vom Labrador bis zu An-reichem Andesin,
wobei gelegentlich im Mosaik An-reichere Körneraggregate sich
in flachen Linsen deutlich herausheben. Die bereits von Rosen-
busch abgebildete Leistenform einzelner Mosaikteile (1, II, Taf.
III, Fig. 3) ist recht häufig. In ihnen beobachtet man nicht selten
reihenförmig angeordnete Einschlüsse von Erzkörnchen, die,
parallel (010) der Leisten angeordnet, ungestört durch die ein-
zelnen Mosaikkörner hindurchlaufen: hier sind ursprüngliche
Plagioklasleisten rekristallisiert worden.
Quarz fehlt meistens und scheint auf fremde Einschlüsse
beschränkt; Apatit in wechselnden, meist geringen Mengen.
c) Der Amphibolit direkt am hangenden Kontakt ist dünner
schieferig und wesentlich feiner körnig. Getrennt durch Plagio-
klasmosaik liegen sehr reichliche Kristallskelette einer im In-
nern schwach, am Rande etwas dunkler bräunlichen Hornblende
teils + || s, aber auch in allen anderen Azimuten, oft auch sich
gegenseitig unter verschiedensten Winkeln durchdringend. Ilme-
nit mit Leukoxenrand, Magnetkies, Titanitkörner, verein-
zelt Rutil und Zirkon.
2) Diese Pyroxen-Plagioklasparagenese unterscheidet sich deutlich von
dem ESKOLA’schen „Plagioldas-Diopsid-Symplektit“ der in Granatamphi-
bolite übergehenden Eklogite (9); doch scheint dieser auch in gewissen
eklogitähnlichen Gesteinen des Schwarzwaldes nicht zu fehlen.
 
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