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Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 2. Abhandlung): Eine Forest Bed-Fauna aus der Schwäbischen Alb — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43723#0005
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Eine Forest Bed-Fauna aus der Schwäbischen Alb

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ließen, möchte ich an dieser Stelle nochmals bestens danken.
Zu großem Dank bin ich auch verpflichtet dem geologischen In-
stitut Tübingen, das mir ebenfalls in uneigennützigster Weise sein
reiches Fundmaterial zur Verfügung stellte.
Leider ist der Erhaltungszustand der meisten Reste nicht be-
sonders gut. Vor allem fehlen vollständigere Kiefer. Zumeist
handelt es sich um Knochenbruchstücke oder einzelne ausgefal-
lene Zähne. Trotzdem konnten die meisten Funde gut bestimmt
werden, so daß sich schließlich eine recht stattliche Artenzahl
ergab. Der fragmentarische Zustand fast aller Funde läßt ver-
muten, daß die Reste von weiter her an ihre letzte Ablagerungs-
stätte verfrachtet wurden. Möglicherweise haben sie auch nach
ihrer Einschwemmung in die Hohlräume des Jurakalkes nochmals
Umlagerungen erfahren. Eine Vermischung mit geologisch jün-
geren Tierformen hat aber nicht stattgefunden. Die bisher ge-
borgene Fauna trägt durchaus einheitlichen Charakter und weist
in ihrer Zusammensetzung im allgemeinen die gleichen Arten auf
wie die schon früher bekannt gewordenen Ablagerungen gleichen
Alters.
Faunenbeschreibung.
Insectivora.
Talpa gracilis Korm.
Wie schon eingangs erwähnt, fielen mir bei der Durchsicht
des von Herrn Dehm gesammelten Materials zunächst die zier-
lichen Knochenreste eines kleinen Maulwurfs auf. Es handelt sich
um 9 Humeri, 5 Radii, 2 Ulnae, 1 Femur und 1 Tibia, die sämt-
lich von Talpa gracilis stammen, der oberpliozänen Art, die bisher
in Deutschland nur an zwei Fundorten bekannt geworden war
(Sackdillinger Höhle und Gundersheim in Rheinhessen). Leider
lassen die z. T. stark beschädigten Reste keine genaueren Mes-
sungen zu. Lediglich an einer Ulna läßt sich feststellen, daß ihre
Länge nicht mehr als 17 mm betragen hat, was ebenfalls für
Talpa gracilis spricht, da die Variationsbreite der Ulna zwischen
14,7 mm und 17 mm schwanken kann.
Talpa praeglacialis Korm.
Die in allen Teilen plumper gebaute Art Talpct praeglacialis ist
belegt durch ein linkes und ein rechtes Humerusfragment, deren
 
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