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Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 2. Abhandlung): Eine Forest Bed-Fauna aus der Schwäbischen Alb — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43723#0015
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Eine Forest Bed-Fauna aus der Schwäbischen Alb

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kleine Schmelzhöckerchen, das ursprünglich auf diesem Wulst sich
erhoben hat, ist leider abgebrochen. Die Vorderkante des Proto-
conids ist ziemlich stark nach hinten geneigt. Hinter dem kräf-
tigen Metaconid ist das Talonid in eine kleine, aber deutliche
Spitze ausgezogen. Ziemlich unter dem Metaconid beginnt zu
beiden Seiten der Schmelzwulst des Talonids deutlicher zu wer-
den. Nach hinten nimmt er allmählich an Höhe zu und entwickelt
schließlich am hintersten Ende ein weiteres Höckerchen. Für die
Bestimmung der Artzugehörigkeit dieses Restes kommen, wenn
man die Größenverhältnisse besonders berücksichtigt, nur drei
fossile Caniden in Betracht, nämlich Cants arnensis, neschersensis
und mosbachensis.
Bei Canis arnensis aus dem Oberpliozän Italiens ist die Vor-
derkante des Protoconids etwas steiler gestellt und der ganze
Zahn wohl auch schlanker gebaut. Unter dem Namen Canis ne-
schersensis wurden lange Zeit fast alle kleineren „präglazialen“
und altdiluvialen Wölfe zusammengefaßt. Soergel (1925) konnte
aber nachweisen, daß der Mosbacher Wolf, wie auch der aus den
Sanden von Mauer, nichts mit der französischen Art zu tun hat.
Deshalb schlug er die Bezeichnung Canis mosbachensis vor. Neuer-
dings vertritt auch Kormos (1933 c) die Ansicht, daß außerhalb von
Frankreich überhaupt noch kein typischer C. neschersensis gefun-
den worden sei. Was bisher mit C. neschersensis identifiziert wor-
den sei, müsse zu C. mosbachensis gestellt werden. Was nun
den Wolfszahn von Erpfingen betrifft, so zeigt dieser auffallende
Übereinstimmung mit einem Canis mosbachensis aus den Sanden
von Mauer, und es besteht daher wohl kein Zweifel, daß es sich
um einen typischen Vertreter dieser Art handelt, die durch Kormos
einwandfrei auch für das ungarische Oberpliozän nachgewiesen
wurde.
Mustela sp.
Von einem Musieliden in der Größe der rezenten M. nivalis
stammt ein rechter P1. Möglicherweise handelt es sich um Mustela
praenivalis Kormos (Kormos 1934 b), welche Art sowohl am Na-
gyharsäny-Berg (Ungarn) als auch in der Sackdillinger Höhle
(Heller 1930, Brunner 1933, M. nivalis bzw. M. sp. aff. nivalis}
gefunden wurde.
? Meles sp.
Ein isolierter Prämolar könnte einem Dachs angehören, mit
dessen P2 er ziemlich gut übereinstimmt.
 
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