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Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 2. Abhandlung): Eine Forest Bed-Fauna aus der Schwäbischen Alb — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43723#0026
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Florian Heller

einander und schreibt unter anderem: „Ohne den Ergebnissen der
Bearbeitung des neuerdings eingesammelten Hundsheimer Mate-
rials, d. i. der Revision der Gesamtfauna, vorgreifen zu wollen,
muß ich bei dieser Gelegenheit auf die auffallende Ähnlichkeit
der Fauna von Hundsheim mit jener von Kronstadt (Brassö) in
Siebenbürgen verweisen. Nach dem Penck-Brückner’schen alpinen
Eiszeitschema müßten beide Faunen in das ausgehende Mindel-
Riss Interglazial versetzt werden; sie wären also durchwegs als
„Präriss“ zu bezeichnen.
Meiner Auffassung nach repräsentieren diese Faunen das aus-
gehende Präglazial und dürften vielleicht etwas jünger als das
„Upper Freshwater Bed“ von West Runton und die mit ihm zeit-
lich gleichgestellten Ablagerungen in Deutschland, Mähren, Ungarn,
Dalmatien usw. sein“.
Daß die Ablagerungen von Brassö und Hundsheim jünger sind
als das eigentliche Upper Freshwater Bed, ist auch meine Mei-
nung. Ich halte sie auch, wie schon erwähnt, für jünger als die
Fauna von Sackdilling, die zwar dem Upper Freshwater Bed nahe-
steht, aber doch nicht ganz entspricht (Vorkommen zahlreicherer
Mimomys-Arten im Upper Freshwater Bed!). Dagegen glaube ich,
daß die Faunen von Erpfingen, Brassö und Hundsheim hinsicht-
lich ihres Alters unbedenklich auf eine Stufe gestellt werden dürfen.
Für die Stratigraphie des jüngsten Oberpliozäns und des älte-
sten Diluviums ist die neue Fauna von Erpfingen sicher nicht
ohne Bedeutung. Sie stellt die dritte Fauna cromerischen Alters
vor, die der Verfasser bis heute aus Deutschland beschreiben
konnte (Sackdilling, Gundersheim i. Rheinh., Erpfingen). Wenn
wir diese drei Faunen mit den Funden aus den Sanden von Mos-
bach und Mauer vergleichen, so schält sich immer deutlicher der
Unterschied heraus, und es ist kaum mehr anzunehmen, daß die
schon immer als altdiluvial angesprochenen Faunen von Mosbach
und Mauer nur zufällig die charakteristischen Formen der noch
älteren Ablagerungen nicht enthalten.
Das Cromerian Deutschlands kann nach meiner Meinung zu-
nächst wie folgt gegliedert werden:
Unteres Cromerian:- Gundersheim-Rheinhessen (^ ^ Beremend,
Villäny Csarnöta)
Mittleres Cromerian : ? ? ? (^ Püspökfürdö)
Oberes Cromerian: Sackdilling

Erpfingen

Hundsheim, Brassö)
 
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