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Sölch, Johann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 5. Abhandlung): Alte Flächensysteme und pleistozäne Talformung im Snowdongebiet — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43727#0009
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und Tcilformung im Snowdongebiet

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garrog hinab verfolgen. Die r. Seitenbäche des R. Conway, die
ihn passieren müssen, haben hier ihr Gefälle noch keineswegs
ausgeglichen, sondern stürzen mit Schnellen lind Wasserfällen
durch die kurzen Kerben hinab, die sie bis jetzt in ihn einzu-
schneiden vermochten; ihre Täler „hängen“ in 150—200 m über
dem Haupttal (vgl. dazu Billinghurst 1). Meist wird der Höhen-
unterschied in mehreren Absätzen bewältigt; die Furche des A.
Porth-Clwyd ist hiefür ein gutes Beispiel, wie seine nach dem
verhängnisvollen „Dolgarrog Dam Disaster“ vorgelegte Beschrei-
bung lehrt (Rep. Brit. Assoc. Leeds. 1927). Erst unterhalb Caerhun
verlieren sich die Reste dieses Flächensystems, doch dürften ihm
sowohl die Höhen von Penmaen-Bach (242 m) und unmittelbar
s. des Sychnant Paßes wie die von Great Ormes Head (207 m)
angehören, ferner der breite Sporn s. Colwyn Bay und die in
f 200 m gelegenen Kuppen von Gorse Hill s. Conway sowie
die s. anschließenden zwischen Llangelynin und Caerhun. Diese
beiden letzteren trennt von dem Conwayfluß eine Furche ab, in
welcher der A. Tafalog mit scharfem Knie gegen SSE, dem Vale
of Conway entgegen, umbiegt; jenseits eines ganz flachen Sattels
von bloß 45—50 m Höhe setzt der A. Gyffin dessen Richtung
gegen Conway hin fort. Diese in das vorhin erwähnte Flächen-
system eingeschnittene Furche ist viel breiter als alle die anderen,
welche in das 250 m-System eingekerbt sind; sie dürfte daher
kaum vom A. Tafalog ausgefurcht worden sein. Vielmehr drängt
sich hier die Vermutung auf, daß sie vom R. Conway selbst ein-
mal eingenagt, aber infolge einer Epigenese von ihm verlassen
worden ist.
Über dem 230—250 m Plateau n. Bettwys-y-coed ist auch w.
des Conway jenes höhere noch anzutreffen, das ö. des Conway
in 450—500 m so weit verbreitet ist, aber gegen den Conway hin
auf 400—450 m absteigt. Zwischen Capel Curig und Llanrhychwin
ordnen sich jene kuppigen, unruhigen Höhen in dasselbe ein,
welche zwischen Llyn Crafnant (184 m) und Llyn Geirionydd (188 m)
gegen NNE ziehen (Mynydd Deulyn, 400 m). Eine rund 100 m tief
eingeschnittene Sattelkerbe durchsetzt den Höhenzug. Auch jenseits
Llyn Crafnant steigen die Hänge ziemlich steil auf 350—400 m
Höhe auf, dann mehr allmählich zu einem 3 km langen SW-NE-
Rücken, der im SW gipfelt (674 m) und gegen NE hin auf etwa
500 m absteigt. In dieser Höhe zieht er 1 km lang ziemlich gleich-
mäßig dahin (Cefn Cyfarwydd). Gegen W stürzt er mit einer
 
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