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Sölch, Johann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 5. Abhandlung): Alte Flächensysteme und pleistozäne Talformung im Snowdongebiet — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43727#0015
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und Talformung im Snowdongebiet

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worden (Traeth Mawr). Auf sie blicken von E bezw. NE die
beiden Moelwyn (M. Mawr, 700 m; M. Bach,- 711 m) und der im
Querschnitt einer steilen Pyramide gleichende und daher sehr
übertrieben das „Matterhorn von Wales“ genannte Cnicht (690 m)
hinab. Aber wie sich an den S-Fuß des Moelwyn Bach die Ter-
rasse von 250—280 m längs der N-Flanke des Vale of Ffestiniog
vorlegt, unter welchem man zwei tiefere Absätze, in 180—200 m
und 70—100 m, trotz späterer Verunstaltung zu erkennen glaubt,
so bietet sich ein ähnliches Bild n. des Traeth Mawr, in dem
Raum zwischen Cnicht im E und dem in der Luftlinie genau 8 km
entfernten Moel Hebog (782 m) im W. In der Fortsetzung der
tiefen Bucht gelegen, bleibt er bis zum Llyn Gwynant fast überall
unter 400 m Seehöhe. Von einem der benachbarten Gipfel be-
trachtet, stellt er sich als eine breite Furche dar, deren Grund in
mehreren Phasen zerschnitten und vom Eis kräftig überformt worden
ist. W. unter dem Cnicht deutet eine stellenweise terrassenartig
verbreiterte Vorhöhe in 390—400 m die ursprüngliche Höhe der
alten Verebnung noch an, der auch Moel Dyniewyd (382 m) ent-
stammt. Dieser ist fast allseitig von einer Terrasse in 220—250 m
umfaßt. Gegen den A. Glaslyn oberhalb Beddgelert setzt sie an
einer schroffen Talwand ab, weniger scharf nach E zu gegen die
in Gestalt eines schmalen Trichters eindringende junge Kerbe
des Nantmor; gegen NE geht sie sanfter in eine breite Fläche
in 150—180 m Höhe über, welche vom A. Edno zum A. Glaslyn
hin zerschnitten ist. Zwischen diesem Bach und Llyn Gwynant
gemahnt noch einmal eine bewaldete Kuppe (Coed Eryr, 244 m)
an dasselbe Niveau. Auch gegenüber, an der anderen Seite von
Nant Gwynant, sind Reste einer Terrasse in 150—200 m erkenn-
bar, von einer einzelnen Kuppe überragt, deren Höhe (335 m)
auffällig mit der des Sporns übereinstimmt (310 m), welcher vom
Moel Dynilwyd gegen Beddgelert vorspringt, fast 300 m über
diesem. Endlich ist der mehrere Kuppen tragende Riegel un-
mittelbar n. Beddgelert auffällig, in 90—100 m Höhe. Er weist auf
einen deutlichen Halt in der Talvertiefung. Im ganzen sind deren
hier also 3—4 mehr weniger deutlich erkennbar, wobei besonders
gut die zwei obersten, in + 400 m und + 250“ m ausgeprägt
sind, d. h. dieselben, die wir rings um die Haupterhebung Snow-
donias und in besonders breiter Entfaltung in der Umgebung von
Bettws-y-coed angetroffen haben. Es kann sich dabei nicht um
einen Zufall handeln, auch nicht um die Auswirkung eines be-
 
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