und Talformung im Snowdongebiet
17
Cornwall und Devon. Diesen Weg hat bereits Dewey in seiner
schönen Studie über den Ursprung einiger Landformen in Caer-
navonshire eingeschlagen (7). Dieser stellt (6) die in Cornwall
verbreitete „peneplain“ von 130 m (430 Fuß) ins Pliozän und
schreibt das gleiche Alter der Fastebene zu, welche er ungefähr
in derselben Höhe in Caernavonshire festgestellt hat. Die von
uns gekennzeichneten Flächensysteme von N-Wales liegen dar-
über. Das + 250 m-System und vielleicht auch das + 400 m-
System darf man wohl auch noch dem Altpliozän zuweisen,
währenddessen auch in weiten Teilen des mittleren Europa eine
lange tektonische Ruhe geherrscht hat, günstig für wirksame Ein-
ebnung. Die Systeme von 600—700 m und das eigentliche Snow-
don-Niveau müssen jedoch ins Miozän zurückreichen; ob noch
weiter, etwa gar ins Mesozoikum, wird sich kaum jemals ent-
scheiden lassen. A. C. Ramsay hat hier sogar an marine Ein-
ebnungsflächen gedacht, welche ehemals vom Chalk-Meer bedeckt
gewesen seien. Greenly spricht von einer „sub-cretaceous plane
of marine denudation“, durch deren Aufbiegung zu einer ganz
flachen Antiklinale der Block von Snowdonia im Tertiär ent-
standen sei (9, S. 895/6); nach 10, S. 149—51, vermutlich zu
Beginn des Miozäns). Nach dem Befund im Schottischen Hochland
können aber dort die obersten ältesten Flächensysteme von heute
frühestens dem Oligozän entstammen. Dies dürfte auch für das
Bergland von Wales zutreffen.
Der Vergleich mit Cornwall ist aber auch noch in anderer
Hinsicht lehrreich (vgl. zum folgenden Dewey, 6). Hier liegt eine
jungpliozäne Einebnungsfläche in 100—130 m über dem Meere,
übrigens auch begleitet von spärlichen Resten älterer, höherer
„Peneplains“, auf die besonders Barrow aufmerksam gemacht
hat. So zeigt sie uns die Leistung der pleistozänen Zerschneidung
an. Diese ist noch nicht imstande gewesen, breite Täler zu er-
zeugen, obwohl die durch Hebung verursachte Neubelebung der
Flußerosion von allen Seiten ins Land eingedrungen ist. Aber
nur die stärkeren von den Flüssen haben ihr Gefälle einigermaßen
ausgleichen können. In der Regel ist flußaufwärts ein nur schwach
in die Landschaft eingemuldetes Tal auch heute noch erhalten,
das sich mit einer scharfen Gefällssteile, manchmal sogar mit
einer von einem Wasserfall überströmten Stufe, gegen die neue
Kerbe absetzt. Die Kerbenscheitel sind von der Küste her im
Aufsteigen begriffen, aber sie haben noch nicht die Ursprungs-
17
Cornwall und Devon. Diesen Weg hat bereits Dewey in seiner
schönen Studie über den Ursprung einiger Landformen in Caer-
navonshire eingeschlagen (7). Dieser stellt (6) die in Cornwall
verbreitete „peneplain“ von 130 m (430 Fuß) ins Pliozän und
schreibt das gleiche Alter der Fastebene zu, welche er ungefähr
in derselben Höhe in Caernavonshire festgestellt hat. Die von
uns gekennzeichneten Flächensysteme von N-Wales liegen dar-
über. Das + 250 m-System und vielleicht auch das + 400 m-
System darf man wohl auch noch dem Altpliozän zuweisen,
währenddessen auch in weiten Teilen des mittleren Europa eine
lange tektonische Ruhe geherrscht hat, günstig für wirksame Ein-
ebnung. Die Systeme von 600—700 m und das eigentliche Snow-
don-Niveau müssen jedoch ins Miozän zurückreichen; ob noch
weiter, etwa gar ins Mesozoikum, wird sich kaum jemals ent-
scheiden lassen. A. C. Ramsay hat hier sogar an marine Ein-
ebnungsflächen gedacht, welche ehemals vom Chalk-Meer bedeckt
gewesen seien. Greenly spricht von einer „sub-cretaceous plane
of marine denudation“, durch deren Aufbiegung zu einer ganz
flachen Antiklinale der Block von Snowdonia im Tertiär ent-
standen sei (9, S. 895/6); nach 10, S. 149—51, vermutlich zu
Beginn des Miozäns). Nach dem Befund im Schottischen Hochland
können aber dort die obersten ältesten Flächensysteme von heute
frühestens dem Oligozän entstammen. Dies dürfte auch für das
Bergland von Wales zutreffen.
Der Vergleich mit Cornwall ist aber auch noch in anderer
Hinsicht lehrreich (vgl. zum folgenden Dewey, 6). Hier liegt eine
jungpliozäne Einebnungsfläche in 100—130 m über dem Meere,
übrigens auch begleitet von spärlichen Resten älterer, höherer
„Peneplains“, auf die besonders Barrow aufmerksam gemacht
hat. So zeigt sie uns die Leistung der pleistozänen Zerschneidung
an. Diese ist noch nicht imstande gewesen, breite Täler zu er-
zeugen, obwohl die durch Hebung verursachte Neubelebung der
Flußerosion von allen Seiten ins Land eingedrungen ist. Aber
nur die stärkeren von den Flüssen haben ihr Gefälle einigermaßen
ausgleichen können. In der Regel ist flußaufwärts ein nur schwach
in die Landschaft eingemuldetes Tal auch heute noch erhalten,
das sich mit einer scharfen Gefällssteile, manchmal sogar mit
einer von einem Wasserfall überströmten Stufe, gegen die neue
Kerbe absetzt. Die Kerbenscheitel sind von der Küste her im
Aufsteigen begriffen, aber sie haben noch nicht die Ursprungs-