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Sölch, Johann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 5. Abhandlung): Alte Flächensysteme und pleistozäne Talformung im Snowdongebiet — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43727#0021
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und Talformung im Snowdongebiet

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ränder und über diesen während der Vergletscherung. Diese
Ausbrüche haben die Täler verbreitert, ihre Leistungen haben
sich im Laufe der Jahrtausende zu großen Ausmaßen summiert.
Dabei machen sich Unterschiede in der Gesteinsbeschaffenheit
geltend: die härteren, klüftigeren erliegen der Frostverwitterung
mehr durch Abbruch, die wasserundurchlässigen mehr der Durch-
feuchtung und den Rutschungen. Ausbrüche treiben die Talgehänge
zurück, und diese bleiben steil, Regenspülwässer wirken ver-
flachend, freilich, wie Lake (14) gezeigt hat, überaus langsam.
Wo sich zwei nebeneinander gelagerte Ausbruchsmuscheln mit-
einander verschneiden, krümmt sich die Fall-Linie des dazwischen
gelegenen Sporns konkav ein, weiter unterhalb springt sie konvex
vor. Dadurch werden Trogprofile erzeugt, manchmal sogar Profile
„ineinandergeschachtelter“ Tröge. Sie haben aber dann mit der
Eiserosion gar nichts zu tun. Derartige Trogprofile sind aus dem
Snowdongebiet wiederholt erwähnt worden, aus dem Paß von
Llanberis und von den Gestaden des Llyn Cwellyn, aus Nant
Gwynant und dem Conwaytal bei Bettws-y-coed; sie gehören
durchweg den jungen Taleinschnitten an. Die Täler der älteren
Systeme sind dagegen breit, muldenförmig, sie stellen, trotz
mancherlei Ausbrüchen auch an ihren Hängen, einen ganz an-
deren Typ dar; J. W. Gregory hat für ihn im schottischen Hoch-
land den Namen „gutter-valleys“ eingeführt. Trogformen weisen
auch die längeren Kartäler auf wie die von Llyn Llydaw. Es
sind ja auch die gleichen Kräfte wirksam gewesen: alte Quell-
mulden — und auch alte Ausbruchsnischen — wurden durch sie
zu Karen wie die alten Flußkerben zu Trögen umgeformt. Im
übrigen fällt einem oft auf, daß auch die von Gletschern durch-
strömten tieferen Talgründe keineswegs allenthalben das Trog-
profil zeigen. Sogar in Nant Ffrancon steigen die Hanglinien
merkwürdig gleichmäßig zur Talsole ab.
Der andere wichtige Formengestalter sind die Schmelzwässer
der Vergletscherung gewesen. Mit ihrer Tätigkeit hängen offenbar
auch Verschiebungen von Wasserscheiden zusammen. Die Eis-
massen, die von den Glyder und Carnedd aus in das breite Tal
von Llyn Ogwen bis A. Llugwy (das Nant-y-Benglog) hinab-
strömten, behaupteten sich hier gewiß länger als drunten im
Nant Ffrancon; sie entsandten ihre Schmelzwasserflüsse nach
zwei Seiten. Der westliche brauchte sich nur wenig in die alte
Wasserscheide w. des heutigen Llyn Ogwen einzuschneiden, um
 
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