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J. Solch : Flächensysteme
suchungen schärfer ins Auge zu fassen und vor allem zu prüfen,
ob in ihnen eine gewisse Gesetzmäßigkeit zum Ausdruck kommt.
Sie werden vor allem durch die Ausgestaltung der Tal- und be-
sonders der Talmündungsstufen gegeben, auf deren Einzelheiten
man bisher sehr wenig geachtet hat. Ich habe auf einschlägige
Erscheinungen in vielen Alpentälern erst jüngst aufmerksam ge-
macht (28) und möchte mich für das Snowdongebiet auf einige
wenige Beispiele beschränken. Als solche können die Erschei-
nungen am Llyn Idwal und die auf der Wasserscheide im Hinter-
grund des Nantlletals dienen.
Schon Ramsay hat, wie bereits bemerkt, seinerzeit Llyn Idwal
beschrieben (21, S. 85ff). Die späteren Erforscher des Geländes
haben eigentlich, sieht man von der Feststellung der Tiefenver-
hältnisse des Sees ab, nichts wesentlich Neues hinzugefügt, weder
Marr und Adie (16) noch Jehu (12), weder Dakyns (4) noch
Dewey (7). Der See, fast genau 0,5 km2 groß und 1,78 km lang,
ist an der tiefsten Stelle fast 18 m (57,9), im Mittel etwas über
7 m (23,6 Fuß) tief (nach Jehu; Dewey gibt an: Tiefe bis zu
36 Fuß = 10,97 m, aber 57 % weniger als 10 Fuß = 3,05 m). Dieser
jedenfalls sehr flache See wird von prächtigen Moränen um-
schlossen, deren vier an der W-Seite konzentrisch ineinander-
geschachtelt sind, während an der S- und der E-Seite nur klei-
nere Reste vorhanden sind. Moränen dämmen den See gegen N
hin ab. Den Hintergrund bilden die Steilwände des Devil’s Kit-
chen; gegen W steigen die „unteren Snowdon-Laven“ an den
Hängen des Y Garn auf, Laven eines höheren Horizontes bilden
auf der anderen Seite der „Idwal Syncline“ die Antiklinale des
Glyder Fach-Tryfankammes. Der vom See erfüllte Talgrund liegt
in 373 m auf einer Stufe über dem Tal des Llyn Ogwen (300 m).
Beide Täler sind schon vor dem Eiszeitalter vorhanden gewesen,
die „Niveaus“ beider sind, wie wir gesehen haben, in Nord-
Wales weit verbreitet. Die Stufe selbst muß daher während des
Eiszeitalters abwechselnd vom Eis und vom Bach bearbeitet
worden sein.
Eine nähere Prüfung des Geländes ergibt nun folgendes:
Zwischen Llyn Idwal und Llyn Ogwen springt ein Riegel gegen
WNW vor, der deutlich mehrere Absätze zeigt. Der oberste
Teil trägt noch ganz flache Partien, die unbekümmert die Gesteins-
lagerung schneiden, natürlich mit Rundbuckeln ausgestattet und
einzelne Blöcke tragend. An den Flanken sind Stücke ausgebrochen,
J. Solch : Flächensysteme
suchungen schärfer ins Auge zu fassen und vor allem zu prüfen,
ob in ihnen eine gewisse Gesetzmäßigkeit zum Ausdruck kommt.
Sie werden vor allem durch die Ausgestaltung der Tal- und be-
sonders der Talmündungsstufen gegeben, auf deren Einzelheiten
man bisher sehr wenig geachtet hat. Ich habe auf einschlägige
Erscheinungen in vielen Alpentälern erst jüngst aufmerksam ge-
macht (28) und möchte mich für das Snowdongebiet auf einige
wenige Beispiele beschränken. Als solche können die Erschei-
nungen am Llyn Idwal und die auf der Wasserscheide im Hinter-
grund des Nantlletals dienen.
Schon Ramsay hat, wie bereits bemerkt, seinerzeit Llyn Idwal
beschrieben (21, S. 85ff). Die späteren Erforscher des Geländes
haben eigentlich, sieht man von der Feststellung der Tiefenver-
hältnisse des Sees ab, nichts wesentlich Neues hinzugefügt, weder
Marr und Adie (16) noch Jehu (12), weder Dakyns (4) noch
Dewey (7). Der See, fast genau 0,5 km2 groß und 1,78 km lang,
ist an der tiefsten Stelle fast 18 m (57,9), im Mittel etwas über
7 m (23,6 Fuß) tief (nach Jehu; Dewey gibt an: Tiefe bis zu
36 Fuß = 10,97 m, aber 57 % weniger als 10 Fuß = 3,05 m). Dieser
jedenfalls sehr flache See wird von prächtigen Moränen um-
schlossen, deren vier an der W-Seite konzentrisch ineinander-
geschachtelt sind, während an der S- und der E-Seite nur klei-
nere Reste vorhanden sind. Moränen dämmen den See gegen N
hin ab. Den Hintergrund bilden die Steilwände des Devil’s Kit-
chen; gegen W steigen die „unteren Snowdon-Laven“ an den
Hängen des Y Garn auf, Laven eines höheren Horizontes bilden
auf der anderen Seite der „Idwal Syncline“ die Antiklinale des
Glyder Fach-Tryfankammes. Der vom See erfüllte Talgrund liegt
in 373 m auf einer Stufe über dem Tal des Llyn Ogwen (300 m).
Beide Täler sind schon vor dem Eiszeitalter vorhanden gewesen,
die „Niveaus“ beider sind, wie wir gesehen haben, in Nord-
Wales weit verbreitet. Die Stufe selbst muß daher während des
Eiszeitalters abwechselnd vom Eis und vom Bach bearbeitet
worden sein.
Eine nähere Prüfung des Geländes ergibt nun folgendes:
Zwischen Llyn Idwal und Llyn Ogwen springt ein Riegel gegen
WNW vor, der deutlich mehrere Absätze zeigt. Der oberste
Teil trägt noch ganz flache Partien, die unbekümmert die Gesteins-
lagerung schneiden, natürlich mit Rundbuckeln ausgestattet und
einzelne Blöcke tragend. An den Flanken sind Stücke ausgebrochen,