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J. L. Wilser: Verlauf und Gefällskurve
Zunächst sollen an Hand einer Schichtlagerungskarte x)
die Eingliederung des Neckarlaufes in den tektonischen Groß- und
Kleinbau und dann die heutige Gefällskurve des Stromes,
ebenfalls in ihrer Abhängigkeit vom tektonischen Bau des süd-
lichen Odenwaldrandes, untersucht werden.
I.
Der Flußverlauf zwischen Wimpfen und Heidelberg.
Vom Nordrande der Heilbronner Mulde nach dem Zusammen-
fluß mit Kocher und Jagst bei Kochendorf, Jagstfeld und Wimpfen
verläuft der Neckar bis Eberbach im Odenwald in NNW-Rich-
tung unter Einschaltung von vier großen, jeweils nach Westen
gerichteten, teils alten, teils heutigen Schleifen:
Gundelsheim—Haßmersheim (Böttingen),
Binau,
Guttenbach—Neckarkatzenbach (verlassen, altdiluvial),
Lindach.
Die folgende nach Osten ausholende kleine Schleife um den
Schöllerbuckel, der höchstgelegene (165 m über Talaue) und
älteste Umlauf, ist ebenso wie die alte hohe Schlinge am Böserberg
(135 m Niveau) zu den Laufverlegungen am Knie von Eberbach
zu rechnen. Hier reihen sich also aneinander die Schlingen von
Schöllerbuckel (verlassen, pliozän?)
Ohrsberg (verlassen, altdiluvial)
Hungerbuckel (verlassen, altdiluvial)
Böserberg (verlassen, pliozän?).
Von Eberbach abwärts wendet sich der Fluß, der bisher ins
Odenwaldgebirge hineingeflossen ist, rechtwinklig nach SW ab,
um zunächst ein gestrecktes Laufgebiet lediglich mit einer großen,
wohlausgeprägten Schlinge bei Hirschhorn zurückzulegen.
Weiterhin aber, d. h. deutlich von Neckarhausen abwärts bis zum
x) Einzelne Blätter der Bad. Geol. Spez. Karte 1 : 25000 enthalten in
ihren Erläuterungen bereits Lagerungsskizzen. Unabhängig davon hat Herr
Dr. Wittmann in meinem Auftrage während seiner Assistentenzeit am
Geologischen Institut im Winter 1935/36 die Blätter Heidelberg, Eberbach,
Zwingenberg und Neckargemünd, Epfenbach, Mosbach nach den vorliegen-
den geologischen Spezialkarten als Schichtlagerungskarten entworfen und
zusammengefügt. Die hier beigegebenen Darstellungen zeichnete nach
meinen Anweisungen Herr Dr. Weber. Beiden Mitarbeitern sei auch hier
gedankt.
J. L. Wilser: Verlauf und Gefällskurve
Zunächst sollen an Hand einer Schichtlagerungskarte x)
die Eingliederung des Neckarlaufes in den tektonischen Groß- und
Kleinbau und dann die heutige Gefällskurve des Stromes,
ebenfalls in ihrer Abhängigkeit vom tektonischen Bau des süd-
lichen Odenwaldrandes, untersucht werden.
I.
Der Flußverlauf zwischen Wimpfen und Heidelberg.
Vom Nordrande der Heilbronner Mulde nach dem Zusammen-
fluß mit Kocher und Jagst bei Kochendorf, Jagstfeld und Wimpfen
verläuft der Neckar bis Eberbach im Odenwald in NNW-Rich-
tung unter Einschaltung von vier großen, jeweils nach Westen
gerichteten, teils alten, teils heutigen Schleifen:
Gundelsheim—Haßmersheim (Böttingen),
Binau,
Guttenbach—Neckarkatzenbach (verlassen, altdiluvial),
Lindach.
Die folgende nach Osten ausholende kleine Schleife um den
Schöllerbuckel, der höchstgelegene (165 m über Talaue) und
älteste Umlauf, ist ebenso wie die alte hohe Schlinge am Böserberg
(135 m Niveau) zu den Laufverlegungen am Knie von Eberbach
zu rechnen. Hier reihen sich also aneinander die Schlingen von
Schöllerbuckel (verlassen, pliozän?)
Ohrsberg (verlassen, altdiluvial)
Hungerbuckel (verlassen, altdiluvial)
Böserberg (verlassen, pliozän?).
Von Eberbach abwärts wendet sich der Fluß, der bisher ins
Odenwaldgebirge hineingeflossen ist, rechtwinklig nach SW ab,
um zunächst ein gestrecktes Laufgebiet lediglich mit einer großen,
wohlausgeprägten Schlinge bei Hirschhorn zurückzulegen.
Weiterhin aber, d. h. deutlich von Neckarhausen abwärts bis zum
x) Einzelne Blätter der Bad. Geol. Spez. Karte 1 : 25000 enthalten in
ihren Erläuterungen bereits Lagerungsskizzen. Unabhängig davon hat Herr
Dr. Wittmann in meinem Auftrage während seiner Assistentenzeit am
Geologischen Institut im Winter 1935/36 die Blätter Heidelberg, Eberbach,
Zwingenberg und Neckargemünd, Epfenbach, Mosbach nach den vorliegen-
den geologischen Spezialkarten als Schichtlagerungskarten entworfen und
zusammengefügt. Die hier beigegebenen Darstellungen zeichnete nach
meinen Anweisungen Herr Dr. Weber. Beiden Mitarbeitern sei auch hier
gedankt.