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J. L. Wilser: Verlauf und Gefällskurve
1. Der Abschnitt von der Rheinebene bei Heidelberg bis zur Beer-
felder Bruchzone bei Eberbach mit zahlreichen und starken Ge-
fällsknicken (etwa 34 km lang von 101 m bis 120 m ü. N. N.,
km 24—58 oberhalb der Neckarmündung in den Rhein),
2. Der Abschnitt von Eberbach bis Neckarzimmern mit gleich-
mäßigerem und flacherem Gefälle ohne starke Knicke (etwa
30 km lang von 120 m bis 134 m ü. N. N., km 58—88),
3. Der Abschnitt von Neckarzimmern bis Kochendorf mit mehreren
sehr starken Gefällsknicken (etwa 17 km lang von 134 bis
143 m ü. N. N., damit also nahezu dasselbe Gefälle wie der
erste Abschnitt aufweisend, km 88—105).
Diese Gliederung des heutigen Gefälles des Nek-
kars entspricht genau dem in Abschnitt I erörterten
tektonischen rheinischen Sonderbau zwischen Rhein-
talrand und Eberbach einerseits und dem obsequenten,
den Sonderachsen + parallel laufenden Neckarstück
oberhalb Eberbach andererseits. Nur die Gesteinsstufe
vom unteren nach dem oberen Muschelkalk bei Hassmersheim
erscheint als neues Element.
Zu 1. Nicht etwa erstickt der Fluß beim Eintritt in die Ebene
in seinem Schuttkegel, sondern mit starkem Gefälle (300 cm auf
2 km) tritt der Strom in die Rheintalsenke über, die Grenzen
zwischen Grund- und Deckgebirge des Odenwaldes und dem
Rheintalalluvium im Gebiet der mittleren Brücke Heidelbergs über-
schreitend. Mehrere parallele Teilbrüche sind nach W wahrschein-
lich. Ein noch steilerer Knick liegt im O über der Verwerfung
Hirschgasse-Schloß-Molkenkur. Diese hebt den Granit (an der
ehemaligen Stromschnelle des „Hackteufel“) weit heraus und um-
grenzt mit der Störung, die aus dem Ziegelhäusertal (Kreuzgrund)
in das Doppelknie unterhalb Neckargemünd in NNW-SSO-Rich-
tung verläuft, den oben wiederholt genannten Horst des König-
stuhls. Dieser bildet mit seinen 568 m ü. N. N. die höchste Er-
hebung, welche der Neckar im Buntsandstein des Odenwaldgebietes
umfließt. Auch an dieser östlichen Randstörung liegt bei km 33—34,
unbekümmert um den Teilverwurf nach W, ein beträchtlicher
Gefällsaufstieg nach O. Einen gewissen Beitrag mag dazu auch
die leichte Ausräumbarkeit des durchquerten unteren Buntsand-
steins leisten.
Die folgende kleinere Stufe bei km 38,5 erinnert an den
oben erörterten rheinischen Bruchfaltenbau beiderseits des Dilsberg
J. L. Wilser: Verlauf und Gefällskurve
1. Der Abschnitt von der Rheinebene bei Heidelberg bis zur Beer-
felder Bruchzone bei Eberbach mit zahlreichen und starken Ge-
fällsknicken (etwa 34 km lang von 101 m bis 120 m ü. N. N.,
km 24—58 oberhalb der Neckarmündung in den Rhein),
2. Der Abschnitt von Eberbach bis Neckarzimmern mit gleich-
mäßigerem und flacherem Gefälle ohne starke Knicke (etwa
30 km lang von 120 m bis 134 m ü. N. N., km 58—88),
3. Der Abschnitt von Neckarzimmern bis Kochendorf mit mehreren
sehr starken Gefällsknicken (etwa 17 km lang von 134 bis
143 m ü. N. N., damit also nahezu dasselbe Gefälle wie der
erste Abschnitt aufweisend, km 88—105).
Diese Gliederung des heutigen Gefälles des Nek-
kars entspricht genau dem in Abschnitt I erörterten
tektonischen rheinischen Sonderbau zwischen Rhein-
talrand und Eberbach einerseits und dem obsequenten,
den Sonderachsen + parallel laufenden Neckarstück
oberhalb Eberbach andererseits. Nur die Gesteinsstufe
vom unteren nach dem oberen Muschelkalk bei Hassmersheim
erscheint als neues Element.
Zu 1. Nicht etwa erstickt der Fluß beim Eintritt in die Ebene
in seinem Schuttkegel, sondern mit starkem Gefälle (300 cm auf
2 km) tritt der Strom in die Rheintalsenke über, die Grenzen
zwischen Grund- und Deckgebirge des Odenwaldes und dem
Rheintalalluvium im Gebiet der mittleren Brücke Heidelbergs über-
schreitend. Mehrere parallele Teilbrüche sind nach W wahrschein-
lich. Ein noch steilerer Knick liegt im O über der Verwerfung
Hirschgasse-Schloß-Molkenkur. Diese hebt den Granit (an der
ehemaligen Stromschnelle des „Hackteufel“) weit heraus und um-
grenzt mit der Störung, die aus dem Ziegelhäusertal (Kreuzgrund)
in das Doppelknie unterhalb Neckargemünd in NNW-SSO-Rich-
tung verläuft, den oben wiederholt genannten Horst des König-
stuhls. Dieser bildet mit seinen 568 m ü. N. N. die höchste Er-
hebung, welche der Neckar im Buntsandstein des Odenwaldgebietes
umfließt. Auch an dieser östlichen Randstörung liegt bei km 33—34,
unbekümmert um den Teilverwurf nach W, ein beträchtlicher
Gefällsaufstieg nach O. Einen gewissen Beitrag mag dazu auch
die leichte Ausräumbarkeit des durchquerten unteren Buntsand-
steins leisten.
Die folgende kleinere Stufe bei km 38,5 erinnert an den
oben erörterten rheinischen Bruchfaltenbau beiderseits des Dilsberg