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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1937, 4. Abhandlung): Über Migmatite aus dem südlichen Schwarzwald — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43743#0019
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aus dem südlichen Schwarzwald

19

Grundgewebes im „granitartigen Gestein“ zustandegekommen sein.
Neben der völligen Lockerung oder Zerstörung des Gefüges dieser
Grundgewebe-Anteile ist auch eine Homogenisierung — vgl. die
An-Werte der Plagioklase, Fig. 2 — festzustellen.
Das andere als Mischtyp betrachtete Gestein besteht aus
Teilen, welche nach Habitus und quantitativem Mineralbestand
dem Grundgewebe und den hellen Adern angehören. Der helle
Anteil unterscheidet sich von letzteren einmal dadurch, daß die
Plagioklase (z. T. mit inversem Zonenbau) dieselben An-Werte
haben wie im Grundgewebsanteil und daß weiter Apatit auf
Spaltrissen von Feldspäten angesiedelt vorkommt. Außerdem sind
beide Anteile sehr innig prä-parakristallin miteinander verwoben.
Die Erklärung könnte — behält man die auf S. 15 nahegelegte
Deutung der „hellen Adern“ im Auge — einmal darin gesehen
werden, daß das Gestein einen unvollkommenen Grad der Her-
ausentwicklung der „hellen Adern“ aus mobilisierten hellen An-
teilen des Ausgangsgesteins darstellt (ursprüngliches Grundge-
webe —> „Mischgestein“ „Helle Adern“ -j- „Grundgewebe“). Bei
der eng benachbarten Lage zu dem „granitartigen Gestein“ ist
es jedoch einleuchtender, diesem — bei schon vorliegenden Grund-
gewebe und hellen Adern — die Möglichkeit einer nachträglichen
Homogenisierung der Plagioklase (die An-Werte der Plagioklase
von Grundgewebe und hellen Adern sind ja nicht sehr verschie-
den) und der teilweisen Mobilisation von Material zuzuschreiben,
das jetzt z. T. in auf Spaltrissen der Feldspäte angesiedeltem Quarz
und Apatit vorliegt. Neben der Wärmezufuhr mögen in den
Einzelheiten nicht klarliegende mechanische Beanspruchungen
bei der Herausbildung des Mischtyps mitgeholfen haben.
Das Gesamtgestein des Aufschlusses wäre nach Vorstehendem
als orthitführender Schapbachgneis mit 1. relativ früherer partieller
anatektischer Zerlegung und 2. relativ später zu datierender, je-
doch noch parakristalliner Zertrennung und Injizierung durch
granitartiges Material (von unbekannter Herkunft) zu bezeichnen.
Aufschluß bei Todtnauberg.
Anschnitt und Steinbruch an der Straße Notschrei—Todtnau-
berg, etwa x/2 km südöstlich der Straßenabzweigung nach Todt-
nau, Bl. Todtnau.
 
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