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Achelis, Johann Daniel; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 3. Abhandlung): Die Ernährungsphysiologie des 17. Jahrhunderts: Festvortrag bei der Stiftungsfeier der Akademie am 22. Mai 1938 — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43749#0014
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Johann Daniel Achelis

bisweilen begegnet sein. Er ist, wie überhaupt die Borellis,
verbreiteter, als man zunächst annimmt.
Bevor ich nun zu Schlußfolgerungen aus dem bisher über die
Ernährungsphysiologie des 17. Jahrhunderts gesagten komme,
muß ich Sie bitten, mir noch auf den etwas verworrenen Wegen
eines anderen Mediziners zu folgen, ohne den einer Darstellung
dieses Jahrhunderts doch sehr wichtige Züge fehlen würden.
Johann Baptist van Helmont, Herr von Merode, Royenborch,
Oorschot, Pellines und anderem war im Jahre 1578 als Kind eines
alten niederländischen Geschlechtes geboren. Er studierte in Löwen
Philosophie und hielt im Anschluß daran kaum 18 jährig seine
ersten Vorlesungen über Wundarzneikunst, die er sich, wie er
berichtet, aus Avicenna und anderen kompilierte. Seine Profes-
soren, die ihm zuhörten, urteilten vorteilhaft über ihn. Er selbst
aber wandte sich bald von dieser Beschäftigung ab und hielt das
Unterfangen für vermessen, da er ja einen Kranken noch garnicht
gesehen hatte. Und nun beginnt eine lange Wanderschaft. Es ist
bezeichnend, daß man über Sanctorios Werk gut sprechen kann,
ohne von der Person viel zu wissen. Die einzige Frage, die hier
in der Medizingeschichte, aufgeworfen zu werden pflegt, ist die,
wie oft er wohl seine Wägungen einige Tage unterbrochen habe,
da man ihm die heroischen 30 Jahre nicht ganz zutraut. Bei van
Helmont dagegen ist die Lebensgeschichte eine notwendige Vor-
aussetzung seines Werkes.
Van Helmont studiert Mathematik, Algebra und Astronomie.
Als er aber dann bei Kopernikus findet, daß man den ganzen
Sternenlauf auch anders herum betrachten kann, wendet er sich
enttäuscht ab. Er geht bei den Jesuiten in die Lehre, die damals
in Löwen auch über Magie lasen, wobei anzumerken ist, daß in
der Magie des 16. und 17. Jahrhunderts wohl die Ursprünge der
späteren Philosophie des Geistes liegen. Wieder ist er enttäuscht.
Dann begegnen ihm Seneca und Epictet, und er glaubt in der
Stoa für kurze Zeit sein Heil zu finden. Und dann kommen ihm
Tauler und Thomas a Kempis, die deutsche Mystik, in die Hand.
Ein Traum, den er erzählt, gibt uns ein Bild von seiner Seelen-
verfassung in dieser Zeit: Er selbst erscheint sich wie eine große
leere Blase, die von der Erde bis zum Himmel reicht. Und oben
darüber schwebt ein Sarg und unten öffnet sich ein Abgrund
voll Finsternis. Aus diesem mystischen Gefühl der eigenen Nichtig-
 
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