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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0040
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40

Rudolf Wager : Kinzigitgneise von
Alkalien, dabei in erster Linie K2O, möglicherweise etwas CaO
und P2O5), entspricht etwa dem, was aus den Kinzigitgneisen
abgewandert sein dürfte.
Die Syenite vom Typ Elzach passen sich in diese Erklärung
nicht ohne weiteres ein. Die An-Werte sind zwar noch ziemlich
hoch, aber die Struktur läßt kaum auf zwei Akte der Stoffbe-
schaffung schließen, bzw. macht wahrscheinlich, daß die in um-
schließenden Mineralien sich zeigende Stoffzufuhr nur sehr unbe-
deutend ist. Vielleicht ist das damit zu erklären, daß der Typ einem
ursprünglich schon saureren Teil der basischen Förderung ent-
spricht. Die Neigung, sich mit hellen, vagabundierenden Lösungen
zu vermischen, oder, wohl besser gesagt, sich durchtränken zu
lassen, dürfte bei den basischen Typen größer gewesen sein als
bei den saureren.
Die Zurückführung eines Teils der Syenite des Erzenbachtyps
auf ein basisches Magma erleichtert, wie schon auf S. 24 ange-
deutet, die Erklärung einer partiellen Lösung von Gneispartien.
Bekanntlich kommen derartigen Magmen beträchtlich höhere Tem-
peraturen zu als etwa granitischen. Legt man die Angaben von
J. H. L. Vogt zugrunde (mit der sonstigen Literatur zusammen-
gestellt bei Erdmannsdörffer 1930), so wäre für dioritische bis
gabbroide Schmelzen mit einem Kristallisationsbeginn von 1200
bis 1250° zu rechnen, gegenüber 1050—1150° bei Syeniten und
850—1000° bei Graniten.
Es wurde bereits betont, daß die mineralfaciell wenig
empfindlichen normalen Gneise bzw. Kinzigitgneise kaum einen
Anhalt dafür liefern, bei welchen Temperaturen sie Material ab-
geben konnten bzw. abgegeben haben. Da jedoch an anderen
Beispielen (vgl. Erdmannsdörffer 1930) gezeigt wurde, daß die
von Gabbromagmen abgegebene thermische Energie ausreichte,
um partiell zu lösen und zwar bis zu einem syenitischen, also
schon ziemlich basischen Bestand, würden sich für das Schwarz-
wälder Beispiel in dieser Richtung gedanklich keine Schwierig-
keiten ergeben, besonders, da auch noch mit Durchbewegung zu
rechnen ist. Mit zunehmender Hybridisierung — und damit An-
gleichung des Typs Frohnau an den Typ Elzach — dürfte der
Weiterverlauf der Kristallisation bis in relativ tiefere Temperatur-
bereiche geführt worden sind.
Die Förderung des basischen Magmas hätte man sich wohl
 
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