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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 5. Abhandlung): Zur Kenntnis der Schapbachgneise, Primärtrümer und Granulite — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43751#0024
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Rudolf Wager: Schapbachgneise.

starke Verzahnung ineinander bezeichnend. Alkalifeldspat ist stets
feinperthitisch; die Plagioklase sind sehr fein lamelliert und wenig
getrübt. Die hellen Granaten sind klein und haben nur spärliche
Einschlüsse. Zirkon; wahrscheinlich sekundärer Muskowit.
Die Renchgneis-artigen Partien zeigen in den Schliffen ein Bild,
wie es nach Wager 1937, 1938 für Restgewebe bezeichnend ist:
viel Biotit, recht reichlich Quarz, wenig Feldspäte, dazu nicht spär-
lichen Granat (mit entfernt an Keliphitisierung gemahnenden Er-
scheinungen). Integrations-Analyse von einem granatreichen Typ
und An-Werte vgl. Fig. 2.
Dem sehr normal anmutenden Schapbachgneis, welcher ent-
lang dem rechten Kinzighang bei Schnellingen (Bl. Haslach) an-
steht, sind typische Granulite eingelagert. In dem Steinbruch am
Hirlinsgrund ist der Verband zwischen beiden gut zu studieren:
z. T. durchsetzt der Granulit diskordant Schieferung und Striemung
des Gneises, in der Regel jedoch fügt er sich in die Texturen
ein und zeigt sich homoachs mit dem Schapbachmaterial ver-
schiefert und grob verfaltet. Nicht selten ergibt sich dabei ein
walzen- und linsenförmiges Aussehen der Granulitkörper (durch
die stärkere Verwitterung des Gneises gegenüber dem Granulit
wird es hervorgehoben).
Seinerseits ist der Granulit wieder diskordant durchsetzt von
Pegmatiten und Quarzlinsen. Das Material der Pegmatite kann
dabei noch leicht durchgestengelt sein.
Struktur und Mineralbestand entspricht etwa dem, was in der
Literatur und im vorstehenden von anderen Granuliten gesagt
ist. Die An-Werte der Plagioklase liegen bei etwa 13%, wäh-
rend sie in dem umliegenden Gneis etwa 35% betragen. Inte-
grations-Ergebnis vgl. Fig. 2.
Granulit in „Schapbachgneis“, bei der Kirche in Unterlinach
(Bl. Furtwangen). Ein Augengneis, welcher nach Schalch und
Sauer (1903) zu den Schapbachgneisen zählt, steht auf Blatt Furt-
wangen mehrfach an: „Ein ausgezeichnet grob-und knotenflase-
riges Gefüge erlangt das Gestein durch bis über 3 cm große
Feldspatleisten und -äugen, welche über das kleinkörnige Ge-
menge der übrigen Komponenten z. T. geradezu die Oberhand ge-
winnen“. In der durch die Abb. 2 gekennzeichneten Weise ist
der Gneis von im Habitus typischen Granuliten durchzogen. Die
 
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