Primärtrümer und Granulite
33
Die Beispiele von Todtmoos und von Linach deuten die Mög-
lichkeit an, gewisse — im Habitus recht typische — Granulite auf
Prozesse zurückzuführen, welche in der Regel (und wenn sie
postkristallin ansetzen) zu mylonitischen Gesteinen führen.
Ganz entsprechend wie im Granulitgebirge Sachsens — wo
die einheitliche magmatische Erklärung von verschiedenartigen
Deutungen für einzelne Teilgebiete gefolgt war — oder wie in
der böhmischen Masse (Limbrock 1925) scheint so auch für die
Schwarzwälder Granulite keine einheitliche Deutung zu wählen
zu sein. Es bedarf beispielsweise noch weiterer Untersuchungen
und Erfahrungen, inwieweit Züge, wie sie F. E. Suess 1937 für
das Moldanubikum zusammenstellt, allgemeine Gültigkeit für den
Schwarzwald haben.
Zur Deutung der Schapbachgneise und Primär-
trümer. An der Hand des .hier vorgebrachten und des in der
Literatur niedergelegten Beobachtungsmaterials läßt sich zur Deu-
tung der Schapbachgneise sagen, daß es sich um eine tektonische
Facies handelt.
Das Ausgangsmaterial läßt sich im einzelnen nicht exakt aus
Strukturen und stofflichem Bestand erschließen; es ist jedoch
sicher nicht so, daß es sich um nahezu unveränderte magmati-
sche Massen handelt. Möglicherweise darf jedoch die prinzipielle
Einheitlichkeit der — durchaus homoachs und isofaciell mit aus-
gesprochenen Renchtypen (für die z. T. nach Erdmannsdörffer
1938 die Beteiligung sedimentären Materials sicher steht) vergesell-
schafteten — Schapbachgneise vorläufig dahin gedeutet werden,
daß in erster Linie eine alte magmatische (oder analoge palingene)
Abfolge verarbeitet ist. Zum Teil mögen auch passende Massen
sedimentärer Herkunft (reliktische Disthenführung!) hineinverarbei-
tet sein.
Die Primärtrümer entsprechen nach Bestand und nach der Art
des geologischen Auftretens nicht einer magmatischen Gangge-
folgschaft. Sie sind wahrscheinlich als Ektekte zu beurteilen : im
Grundgewebe der näheren Umgebung — wohl in erster Linie
aufgrund von Durchbewegungen — anatektisch mobilisiertes Ma-
terial ist im wesentlichen // s wieder abgelagert.
33
Die Beispiele von Todtmoos und von Linach deuten die Mög-
lichkeit an, gewisse — im Habitus recht typische — Granulite auf
Prozesse zurückzuführen, welche in der Regel (und wenn sie
postkristallin ansetzen) zu mylonitischen Gesteinen führen.
Ganz entsprechend wie im Granulitgebirge Sachsens — wo
die einheitliche magmatische Erklärung von verschiedenartigen
Deutungen für einzelne Teilgebiete gefolgt war — oder wie in
der böhmischen Masse (Limbrock 1925) scheint so auch für die
Schwarzwälder Granulite keine einheitliche Deutung zu wählen
zu sein. Es bedarf beispielsweise noch weiterer Untersuchungen
und Erfahrungen, inwieweit Züge, wie sie F. E. Suess 1937 für
das Moldanubikum zusammenstellt, allgemeine Gültigkeit für den
Schwarzwald haben.
Zur Deutung der Schapbachgneise und Primär-
trümer. An der Hand des .hier vorgebrachten und des in der
Literatur niedergelegten Beobachtungsmaterials läßt sich zur Deu-
tung der Schapbachgneise sagen, daß es sich um eine tektonische
Facies handelt.
Das Ausgangsmaterial läßt sich im einzelnen nicht exakt aus
Strukturen und stofflichem Bestand erschließen; es ist jedoch
sicher nicht so, daß es sich um nahezu unveränderte magmati-
sche Massen handelt. Möglicherweise darf jedoch die prinzipielle
Einheitlichkeit der — durchaus homoachs und isofaciell mit aus-
gesprochenen Renchtypen (für die z. T. nach Erdmannsdörffer
1938 die Beteiligung sedimentären Materials sicher steht) vergesell-
schafteten — Schapbachgneise vorläufig dahin gedeutet werden,
daß in erster Linie eine alte magmatische (oder analoge palingene)
Abfolge verarbeitet ist. Zum Teil mögen auch passende Massen
sedimentärer Herkunft (reliktische Disthenführung!) hineinverarbei-
tet sein.
Die Primärtrümer entsprechen nach Bestand und nach der Art
des geologischen Auftretens nicht einer magmatischen Gangge-
folgschaft. Sie sind wahrscheinlich als Ektekte zu beurteilen : im
Grundgewebe der näheren Umgebung — wohl in erster Linie
aufgrund von Durchbewegungen — anatektisch mobilisiertes Ma-
terial ist im wesentlichen // s wieder abgelagert.