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A. Seybold: Identität von
Nicht nur in der Bandenlage, sondern auch in der Reihenfolge
der Intensitäten stimmen beide Spektren vollkommen überein. An
der Identität „beider“ Farbstoffe ist demnach nicht zu zweifeln,
zumal ein zweites Indizium aus den Angaben Tschirch’s zu
entnehmen ist. Trichosanthin wird nach dem genannten Forscher
von einem „prachtvoll roten Farbstoff“ begleitet, dessen Spek-
trum die folgenden Banden aufweist:
Tab. 2.
Bande III, IV und V schon in dünner Schicht, I
und II erst in dickerer Schicht sichtbar.
I
II
III
IV
V
Roter Farbstoff Tschirch’s
643—638
625-620
608 583
571—560
536-520
Protophaeophytin a
641 638
607-585
574—553
538—520
Reihenfolge der Bandenintensitäten: IV, III, V, I.
Das Protophaeophytin a, das von uns (Seybold 1937, Sey-
bold und Egle 1938) in geringen Mengen in ausgereiften Kür-
bishäuten angetroffen wurde, hat die in der zweiten Horizontalreihe
der Tab. 2 angegebenen Banden. Außer der II. Bande herrscht
völlige Übereinstimmung mit dem Spektrum des roten Farbstoffes.
Die II. Bande desselben dürfte dem Protochlorophyll (s. o.) ange-
hören, da Tschirch eine quantitative Trennung von Trichosanthin
und dem roten Begleitstoff, der nichts anderes als Protophaeophy-
tin a (vielleicht auch noch Protophaeophytin b) ist, nicht vorge-
nommen hat. Tschirch verfuhr nämlich folgendermaßen: Das
Fruchtfleisch von Trichosanthes ist mit Äther extrahiert worden,
wobei in diesen der „rote Farbstoff“, also das Protophaeophytin,
übertrat. Das mit Äther erschöpfte Fruchtfleisch wurde nunmehr
mit Alkohol extrahiert, der das Trichosanthin, d. h. das Protochloro-
phyll, aufnahm.
Wenn in der gleichen Weise pulverisierte Kürbissamenhäute
behandelt werden, so löst sich in Äther das Protophaeophytin
gegenüber dem Protochlorophyll bevorzugt. Die ätherische Lö-
sung erscheint rot, die methanolische grün. Da die Löslichkeits-
verhältnisse der Farbstoffe unserer Kürbissamenhäute zum gleichen
Ergebnis wie bei den Trichosanthesfrüchten führen (die vermut-
lich noch reicher an Protophaeophytin sind als die Kürbishäute),
A. Seybold: Identität von
Nicht nur in der Bandenlage, sondern auch in der Reihenfolge
der Intensitäten stimmen beide Spektren vollkommen überein. An
der Identität „beider“ Farbstoffe ist demnach nicht zu zweifeln,
zumal ein zweites Indizium aus den Angaben Tschirch’s zu
entnehmen ist. Trichosanthin wird nach dem genannten Forscher
von einem „prachtvoll roten Farbstoff“ begleitet, dessen Spek-
trum die folgenden Banden aufweist:
Tab. 2.
Bande III, IV und V schon in dünner Schicht, I
und II erst in dickerer Schicht sichtbar.
I
II
III
IV
V
Roter Farbstoff Tschirch’s
643—638
625-620
608 583
571—560
536-520
Protophaeophytin a
641 638
607-585
574—553
538—520
Reihenfolge der Bandenintensitäten: IV, III, V, I.
Das Protophaeophytin a, das von uns (Seybold 1937, Sey-
bold und Egle 1938) in geringen Mengen in ausgereiften Kür-
bishäuten angetroffen wurde, hat die in der zweiten Horizontalreihe
der Tab. 2 angegebenen Banden. Außer der II. Bande herrscht
völlige Übereinstimmung mit dem Spektrum des roten Farbstoffes.
Die II. Bande desselben dürfte dem Protochlorophyll (s. o.) ange-
hören, da Tschirch eine quantitative Trennung von Trichosanthin
und dem roten Begleitstoff, der nichts anderes als Protophaeophy-
tin a (vielleicht auch noch Protophaeophytin b) ist, nicht vorge-
nommen hat. Tschirch verfuhr nämlich folgendermaßen: Das
Fruchtfleisch von Trichosanthes ist mit Äther extrahiert worden,
wobei in diesen der „rote Farbstoff“, also das Protophaeophytin,
übertrat. Das mit Äther erschöpfte Fruchtfleisch wurde nunmehr
mit Alkohol extrahiert, der das Trichosanthin, d. h. das Protochloro-
phyll, aufnahm.
Wenn in der gleichen Weise pulverisierte Kürbissamenhäute
behandelt werden, so löst sich in Äther das Protophaeophytin
gegenüber dem Protochlorophyll bevorzugt. Die ätherische Lö-
sung erscheint rot, die methanolische grün. Da die Löslichkeits-
verhältnisse der Farbstoffe unserer Kürbissamenhäute zum gleichen
Ergebnis wie bei den Trichosanthesfrüchten führen (die vermut-
lich noch reicher an Protophaeophytin sind als die Kürbishäute),